Dresden. In Sachsen sind im vergangenen Jahr erneut zahlreiche Notarztdienste wegen Personalmangels ausgefallen. Das ergibt sich aus den Antworten von Innenminister Armin Schuster (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der Landtagsabgeordneten Susanne Schaper (Linke). Insgesamt betraf das landesweit 905 von 54.151 vorgeschriebenen Zwölf-Stunden-Diensten.
Zwar hat sich die Anzahl der Ausfälle damit gegenüber 2021 mehr als verdoppelt, allerdings hatten die Ausfälle in den Jahren zuvor mit bis zu 1.666 (2017) noch deutlich höher gelegen.
Schaper sieht dennoch weiter Handlungsbedarf. „Es gibt keinen Grund für übertriebenen Optimismus. Verglichen mit dem Jahr 2019 beobachten wir jetzt einen Abwärtstrend, was die Einhaltung der Hilfsfrist angeht – Ausnahmen bilden nur die Landkreise Leipzig, Nordsachsen und Mittelsachsen. Insbesondere in der Stadt und im Landkreis Leipzig ist das erste Rettungsmittel aber nur in etwa zwei Dritteln der Fälle rechtzeitig vor Ort.“
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Die Vorgabe in Sachsens Landesrettungsdienstplan, in 95 Prozent aller Notfälle die Hilfsfrist einzuhalten, werde zudem noch immer nirgendwo erfüllt. Die Staatsregierung, so kritisiert Schaper, würde die Schuld hier auf die Rettungszweckverbände und Landkreise abschieben. Sie müsse aber gemeinsam mit den Trägern nach Wegen suchen, um die notwendige Versorgung zu sichern.