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Landesverwaltung in Sachsen bekommt Fachkräftemangel zu spüren

Bis zum Jahr 2035 scheiden Hunderttausende Bedienstete in Sachsen aus dem Staatsdienst aus. Die frei werdenden Stellen schnell neu zu besetzen wird aber auch für das Land immer schwieriger.

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Thomas Popp (CDU), Staatssekretär für Digitalisierung, steht vor Beginn der Sitzung des Sächsischen Landtages im Plenarsaal.
Thomas Popp (CDU), Staatssekretär für Digitalisierung, steht vor Beginn der Sitzung des Sächsischen Landtages im Plenarsaal. © Robert Michael/dpa

Dresden. Die sächsische Landesverwaltung steht in den kommenden Jahren vor einem personellen Umbruch und ist dringend auf Fachkräfte angewiesen. "38 000 Bedienstete steigen bis zum Jahr 2035 altersbedingt aus dem Staatsdienst aus. Viele entscheiden sich zudem, vorzeitig in Rente zu gehen", sagte der für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung zuständige Staatssekretär Thomas Popp am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Landtag.

Wenn man nur die Hälfte der frei werdenden Stellen mit qualifiziertem Personal nachbesetzen könne, wäre das schon gut, betonte der Staatssekretär. Das sei aber keineswegs sicher. Die Realität in spezialisierten Bereichen sehe bereits heute sehr traurig aus. "Stellenausschreibungen müssen mehrfach wiederholt werden, Anforderungen werden gesenkt, um überhaupt Bewerbungen zu erhalten." Zudem seien aufwendige Zusatzqualifikationen notwendig.

Popp zufolge ist der Fachkräftemangel schon jetzt spürbar und wird fortschreiten. "Die Guten haben die Wahl und müssen von uns umworben werden (...). Fähigkeiten entscheiden, wen wir gewinnen wollen und nicht die Herkunft oder ethnische Zugehörigkeit."

Eine moderne sächsische Verwaltung müsse deshalb auch auf Internationalität und fachliche Diversität setzen. Mit Blick auf eine moderne Verwaltung habe man noch viel Arbeit vor sich. Der Wettbewerb um gutes Personal sei ein Kampf um die Leistungsfähigkeit der Verwaltung.

Aktuell sind im sächsischen Staatsdienst rund 95.000 Frauen und Männer tätig. Sachsens Rechnungshof und auch die AfD hatten die Zahl der Landesdiener wiederholt als zu hoch kritisiert.

Popp widersprach der Auffassung, dass der öffentliche Dienst in Deutschland besonders üppig mit Personal ausgestattet ist. Im Schnitt der EU-Länder seien etwa 18 Prozent der arbeitenden Gesamtbevölkerung im öffentlichen Dienst tätig, in Deutschland nur 11 Prozent. Schweden und Dänemark würden Spitzenwerte zwischen 26 und 29 Prozent erreichen. (dpa)