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Morgenlage in Sachsen: Strompreis, Einkommensnachteil, Gewalt gegen Polizisten

Bundesregierung will Strompreis für Wirtschaft senken + Ifo-Studie sieht Rentner mit Ost-Einkommen im Nachteil + Mehr Gewalttaten gegen sächsische Polizisten

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht in der geplanten Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe keine dauerhafte Lösung.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht in der geplanten Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe keine dauerhafte Lösung. © dpa

Guten Tag,

Glück ist unberechenbar. Keiner weiß, wann er es haben wird. Wann es uns verlässt, merken wir dafür meist recht schnell. Dafür ist die Freude umso größer, wenn es wieder auftaucht. Ganz plötzlich und unerwartet kommt es manchmal um die Ecke auf uns zu. Und dann gibt es da noch die jährliche Erkenntnis, dass man Glück angeblich doch berechnen kann. Dass das Hochgefühl sich wissenschaftlich untersuchen lässt. Und das ausgerechnet mit Hilfe der Süddeutschen Klassenlotterie – was für ein glücklicher Umstand.

Der "Glücksatlas", herausgegeben mit wissenschaftlicher Begleitung der Universität Freiburg, gibt jedes Jahr einen Überblick über die regionale Verteilung der glücklichsten und unglücklichsten Menschen in Deutschland. Und seit gestern nun wissen wir aus eben jenem "Standardwerk" , dass die Menschen auch nach dem Ende der Corona-Pandemie noch nicht wieder so zufrieden sind wie im Jahr 2019. Auf einer Skala zwischen null und zehn bewerteten die mehr als 11.000 Befragten ihr Glück mit 6,92 Punkten.

Was sie davon abhält, höher zu gehen? Wir wissen es nicht. Aber der Glücks-Wert ist um sagenhafte 0,06 Punkte gestiegen im Vergleich zum Vorjahr. Und noch besser: Sachsen ist der ostdeutsche Aufsteiger 2023. Mit 6,92 Punkten (Vorjahr 6,68) bewerten die Sachsen ihr Wohlbefinden exakt wie der deutsche Durchschnitt – endlich mal nicht Bürger zweiter Klasse! Die Sachsen gehörten damit keineswegs zu den Unzufriedenen in der Republik, heißt es in der Atlas-Auswertung. Demnach haben Einkommens-, Arbeits- und Familienzufriedenheit zugelegt, nur bei der Gesundheit, da schwächelt’s noch.

Darum: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende,

herzlichst,

Ihre Annette Binninger,
Leiterin Politik-Redaktion Sächsische.de

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Die wichtigsten News am Morgen:

Bundesregierung will Strompreis für Wirtschaft senken

Die Bundesregierung will den Strompreis für die Wirtschaft durch eine Steuerreform drücken. Geplant ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter anderem eine deutliche Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe und eine Ausweitung der bisherigen Strompreiskompensation für Konzerne, die besonders unter hohen Strompreisen leiden. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über die Pläne berichtet. Die Stromsteuer soll demnach von derzeit rund zwei Prozent auf das europäische Mindestmaß von 0,05 Prozent gesenkt werden. Davon profitieren nicht nur große Industriekonzerne, sondern auch der Mittelstand.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht in der geplanten Senkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe eine "Notoperation, aber keine dauerhafte Lösung". Sachsen habe die Senkung lange gefordert, sie sei dringend notwendig, erklärt der CDU-Politiker. "Damit gesteht die Bundesregierung die dramatische Notlage bei den Energiepreisen ein." Spätestens jetzt sei klar, dass die aktuelle Energiepolitik gescheitert sei. Die Energiewende müsse "neu justiert" werden.

Alle Informationen zur Energiekrise gibt es im Newsblog auf Sächsische.de

Ifo-Studie sieht Rentner mit Ost-Einkommen im Nachteil

Das Angleichen der Rentenberechnung in Ost und West führt laut dem Dresdner Ifo-Institut dazu, dass Beitragszahler in Ostdeutschland schlechter gestellt werden. Ost-Einkommen wurden bisher bei der Ermittlung der Rente höher bewertet, damit niedrigere Löhne im Osten nicht auch zu niedrigen Rentenansprüchen führen, teilt das Institut mit. Diese Unterscheidung wird seit 2018 schrittweise abgebaut. 2018 habe die Höherwertung den Berechnungen zufolge bei 13,4 Prozent gelegen. Die Schere beim Durchschnittseinkommen betrage noch immer 17 Prozent. Das werde sich künftig für einen Großteil der Beschäftigten in niedrigere Renten niederschlagen.

Mehr Gewalttaten gegen sächsische Polizisten

Die Zahl der tätlichen Angriffe auf Polizeibeamte hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen Sie stieg bundesweit um 7,9 Prozent gestiegen. In Sachsen waren es sogar gut 13 Prozent, wie aus einem veröffentlichten Lagebild des Bundeskriminalamtes hervorgeht. In Sachsen wurden demnach 2.112 Taten registriert. Am häufigsten ging es um Widerstand gegen die Staatsgewalt sowie um gefährliche oder schwere Körperverletzung. In einem Fall wurde wegen versuchten Mordes ermittelt. Damit setzt sich der Trend der vergangenen zehn Jahre bundesweit fort. Seit 2013 liegt der Anstieg bei der Anzahl der Gewalttaten bei plus 34 Prozent.

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