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Polizei Sachsen warnt vor Telefonbetrug: Diese Maschen sollten Sie kennen

Vorsicht vor Abzocke am Telefon: Mit einer Aktionswoche will die Polizei Sachsen erneut auf die Gefahren durch Telefonbetrug aufmerksam machen. Welche Betrugsmaschen Sie kennen sollten und wie man sich schützen kann.

Von Henriette Kuhn
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Immer wieder versuchen Kriminelle am Telefon, Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen.
Immer wieder versuchen Kriminelle am Telefon, Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen. © dpa-tmn

Dresden. Mit perfiden Methoden versuchen Betrüger am Telefon immer wieder, Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen – auch in Sachsen. In einer gemeinsamen Aktion mit der bayerischen Polizei soll in der kommenden Woche erneut für das Thema Telefonbetrug sensibilisiert werden, wie das Landeskriminalamt Sachsen am Donnerstag mitteilte. Über Social-Media-Plattformen sollen Beiträge über die verschiedenen Telefonbetrugsmaschen geschaltet werden.

„Bleiben Sie wachsam und sensibel“, sagte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU). Ziel der gemeinsamen Aktionswoche sei es, so Schuster, aufzuklären. „Bitte informieren Sie auch in Ihrem Freundes- und Familienkreis, wie die Betrugsmaschen funktionieren.“ Dies verringere die Erfolgschancen für die Täter erheblich.

Telefonbetrug: Täter nutzen Überraschung der Opfer aus

Telefonbetrug gelinge immer wieder – obwohl viele Opfer über die gängigen Betrugsmaschen, etwa falsche Polizeibeamte, Enkeltrick, Schockanruf oder Whatsapp-Betrug informiert seien, teilte das Landeskriminalamt mit. Bei ihren Anrufen nutzen die Täter häufig die Überraschung der Opfer aus, setzten sie unter Zeit- und Entscheidungsdruck und würden versuchen, sie zu isolieren („reden Sie mit niemandem darüber“), so die Experten. Den potenziellen Opfern werde die Möglichkeit genommen, in Ruhe über den Sachverhalt nachzudenken oder mit einer anderen Person darüber zu sprechen.

Das sind die gängigen Betrugsmaschen am Telefon

  • Schockanruf: Bei einem Schockanruf geben sich Betrüger als nahestehender Angehöriger, Polizeibeamter oder Arzt aus und täuschen eine dramatische Notsituation vor.
  • Enkeltrick: Mit Worten wie "Rate mal, wer hier spricht" rufen Betrüger insbesondere ältere Menschen an, täuschen eine finanzielle Notlage vor und bitten kurzfristig um Geld.
  • Falscher Polizist: Betrüger geben sich als Polizist oder andere Amtsperson aus. Auf dem Telefondisplay erscheint häufig die Polizei-Notrufnummer. Häufig wird angekündigt, dass etwa wegen häufiger Einbrüche in der Nachbarschaft ein Kollege vorbeikommt, der Geld, Schmuck und andere Wertsachen abholt.
  • Falsche Gewinnversprechen: Betrüger geben sich als Notare oder Rechtsanwälte aus und geben vor, man habe einen großen Geld- oder Sachpreis gewonnen. Um den Gewinn zu erhalten, müsse man jedoch in Vorleistung gehen.
  • Messenger-Betrug: Die Täter geben sich als Sohn, Tochter oder Enkel aus und geben vor, sie hätten eine neue Telefonnummer. Im weiteren Chat-Verlauf bitten sie um eine Geldüberweisung unter dem Vorwand, dass das Online-Banking aufgrund der neuen Nummer nicht mehr funktioniere.

Hier gibt die Polizei Sachsen weitere Informationen zu Telefonbetrugsmaschen.

Polizei Sachsen gibt wichtige Hinweise

  • Lassen Sie sich niemals unter Druck setzen.
  • Legen Sie auf, sobald Ihr Gesprächs- oder Chatpartner Geld fordert.
  • Geben Sie keine privaten Daten zu finanziellen Verhältnissen preis.
  • Erklären Sie niemandem, wo Sie Geld oder Wertgegenstände (z. B. Schmuck) aufbewahren.
  • Übergeben und überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Personen oder Konten.
  • Denken Sie daran: Die echte Polizei oder sonstige Amtspersonen fordern niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen oder Ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Bei der echten Polizei erscheint auch niemals die Rufnummer 110 im Display.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt oder als Bekannter oder Verwandter ausgibt, den Sie als solchen nicht erkennen.
  • Versichern Sie sich der Echtheit des Anrufers, aber rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück. Rufen Sie Ihre Angehörigen unter der Ihnen bekannten Rufnummer an oder sprechen Sie mit Ihrer Nachbarschaft über ungewöhnliche Anrufe, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Grundsätzlich gilt: Rufen Sie bei verdächtigen Kontaktaufnahmen umgehend die Polizei über den Notruf 110.