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2040 ist jeder dritte Sachse Rentner

Sachsens Bevölkerungszahl geht laut einer Studie zurück. Nur Leipzig wird deutlich wachsen, der ländliche Raum dünnt aus. Zudem steigt der Altersschnitt der Menschen im Freistaat.

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Senioren gehen durch die Leipziger Innenstadt.
Senioren gehen durch die Leipziger Innenstadt. © Jan Woitas/dpa (Symbolbild)

Gütersloh/Dresden. Sachsens Einwohnerzahl wird in den nächsten 20 Jahren einer Prognose zufolge deutlich schrumpfen. Wie aus dem am Dienstag vorgestellten „Wegweiser Kommunen“ der Bertelsmann Stiftung hervorgeht, kommt der Freistaat im Jahr 2040 nur noch auf 3,8 Millionen Einwohner.

Zwischen 2020 und 2040 wird demnach die Bevölkerungszahl um etwa 230.000 Menschen oder 5,7 Prozent abnehmen. Nach Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern bedeutet dies den höchsten relativen Bevölkerungsrückgang unter allen Bundesländern.

Laut Stiftung klafft die Schere zwischen Stadt und Land künftig noch weiter auseinander. Für die Stadt Leipzig wird mit einem Plus von 14,7 Prozent das höchste Bevölkerungswachstum aller Kreise und kreisfreien Städte im gesamten deutschen Bundesgebiet vorhergesagt.

Dresden wächst immerhin noch um 1,9 Prozent. Dagegen wird für den Erzgebirgskreis ein Rückgang von 19,1 Prozent erwartet. Auch im Vogtlandkreis (13,0) sowie den Landkreisen Görlitz (11,9), Bautzen (13,1), Mittelsachsen (13,2) und Zwickau (13,9) werden große Rückgänge prognostiziert.

Die Sachsen werden immer älter

Gleichzeitig wird die Bevölkerung in Sachsen immer älter. Laut Prognose steigt das sogenannte Medianalter, also das Alter, das die Bevölkerung in eine ältere und eine jüngere Hälfte teilt, bis 2040 auf 50,3 Jahre.

Die Studie geht ferner davon aus, dass im Freistaat im Jahr 2040 gut 30 Prozent der Menschen 65 Jahre und älter sein werden. Dies werde erhebliche Auswirkungen auf die Alterssicherungssysteme und den Pflegebedarf haben. Dagegen schrumpft die Anzahl von Menschen im Alter zwischen 25 und 64 um etwa 280.000. Neben den Alterssicherungs- und Bildungssystemen steht somit auch der Arbeitsmarkt vor großen Herausforderungen.

Die Stiftung geht davon aus, dass in 16 Jahren rund 0,6 Prozent mehr Menschen in Deutschland leben als 2020. Das Statistische Bundesamt hat vor vier Jahren die Bevölkerungszahl mit 83,15 Millionen Menschen angegeben. Der Berechnung zufolge liegt die Bevölkerungsentwicklung in den 13 Flächenländern zwischen plus 4,6 Prozent für Baden-Württemberg und minus 12,3 Prozent in Sachsen-Anhalt. In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg gibt es mit 5,8 und 3,5 Prozent ein deutliches Plus.

Für die Vorausberechnungen seien die drei Faktoren Geburten, Sterbefälle und Wanderungen ausschlaggebend. Wanderungen zu berechnen, sei jedoch schwierig. Starke Fluchtbewegungen wie aus Syrien und der Ukraine haben starke Auswirkungen auf die Prognose, sagte eine Sprecherin. Die Annahmen würden mit Experten auf Bundes- und Länderebene nach bestem Wissen diskutiert. „Je kleiner die Gebietseinheiten sind, desto fehleranfälliger sind die Vorausberechnungen. (SZ/dpa)