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Weniger Kindern in Sachsen wird das Gymnasium empfohlen

Sachsens Grundschüler erhalten in der vierten Klasse eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium oder die Oberschule. Der Corona-Ausgleich ist vorbei.

Von Andrea Schawe
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Grundschüler erhalten in der 4. Klasse ihre Bildungsempfehlung. Die Lehrer bewerten die Leistungen in den Fächern Mathe, Deutsch und Sachunterricht.
Grundschüler erhalten in der 4. Klasse ihre Bildungsempfehlung. Die Lehrer bewerten die Leistungen in den Fächern Mathe, Deutsch und Sachunterricht. © dpa

Dresden. In Sachsen haben weniger Schülerinnen und Schüler eine Empfehlung für das Gymnasium erhalten als in den Vorjahren. Zum Halbjahr 2023 erteilten die Schulen nach Angaben des Kultusministeriums 16.331 Viertklässlern eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium. Das sind 51,2 Prozent der Grundschüler in Klassenstufe 4.

Eine Bildungsempfehlung für die Oberschule erhielten 15.543 Schülerinnen und Schüler – das sind 48,8 Prozent. Für etwa zwei Prozent der Grundschüler gab es keine Bildungsempfehlung. Sie werden in Klassen für Deutsch als Zweitsprache oder inklusiv unterrichtet, teilt das Kultusministerium mit.

Damit liegt die Zahl der erteilten Bildungsempfehlungen für das Gymnasium immer noch über der vor der Corona-Pandemie. Im Schuljahr 2019/20 wurde 51,1 Prozent der Grundschüler der Besuch einer Oberschule empfohlen und 48 Prozent der eines Gymnasiums. In den Jahren davor waren die Zahlen auf ähnlichem Niveau.

Bessere Noten in der Corona-Pandemie

Im vergangenen Schuljahr erhielten noch 54 Prozent der Viertklässler eine Empfehlung für das Gymnasium, 2020/21 waren es sogar 56 Prozent. In der Phase der Corona-Pandemie sei in der Grundschule zeitweise besonderes Gewicht auf den Unterricht in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht gelegt worden, so das Kultusministerium. Die Zensuren in diesen Fächern fließen in die Bildungsempfehlung ein. Nur Schüler mit einem Notendurchschnitt von mindestens 2,0 bekommen eine Empfehlung für das Gymnasium.

Neben der Beschränkung des Unterrichts auf die Kernfächer wurde auch die Benotung angepasst. Lehrerinnen und Lehrer waren angehalten, wegen der Schulschließungen die Benotung einer Leistung zugunsten der Schülerinnen und Schüler zu treffen.

Die Bildungsempfehlung ist nicht bindend, nach einem Gerichtsurteil entscheiden die Eltern, welche weiterführende Schule ihr Kind besuchen soll. In diesem Schuljahr werden 721 Schüler an einem Gymnasium unterrichtet, obwohl sie eine Bildungsempfehlung für die Oberschule haben. Mit 3.426 Kindern haben etwa 20 Prozent der Fünftklässler an Oberschulen eine Empfehlung für das Gymnasium.