Dresden. Der Grund, warum der besondere Gast am Dienstag auf dem Neumarkt fehlt, spielt auch eine Rolle. Bei seinem Auftritt trägt der Dresdner Rapper Rémi Fourré alias rémi.fr ein T-Shirt mit der Aufschrift "Justice pour Nahel" – Gerechtigkeit für Nahel – und ruft zu einer Schweigeminute auf. Nahel, das ist der 17-Jährige, dessen Tod durch den Schuss eines Polizisten in den französischen Vororten tagelange Unruhen ausgelöst hat. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte deswegen seinen Staatsbesuch in Deutschland und Sachsen abgesagt.
Die vom Freistaat und der Cellux-Stiftung organisierte "Fete de l‘Europe" auf dem Neumarkt findet trotzdem statt.
Auch ohne Macron strömen am Nachmittag tausende junge Leute auf den Neumarkt, trinken Bier und bestellen XXL-Donuts. Viele Schulen haben extra Busse organisiert, viele Jugendliche aus Polen und Tschechien waren vor Ort. Für einige ist das Fest sogar Arbeitszeit. Die Azubis und dual Studierenden der Ostsächsischen Sparkasse sind heute freigestellt. "Ich habe mich besonders auf die Macron Rede gefreut", sagt Leander Petzold. "Das Wetter ist gut, die Bands sind bekannt, wir freuen uns", sagt sein Kollege Florian Huhn.
Auf zwei Bühnen spielen die Banda Comunale, Rémi Fourré alias rémi.fr, die Singer-Songwriterin Leony und das DJ-Duo Gestört aber geil. Highlight am Abend sind die Dresdner Hip-Hop-Gruppe 01099 und die Singer-Songwriterin Lea – beide spielen sonst in ausverkauften Hallen.