Sachsen
Merken

Die Sachsen rubbeln gern - was Sachsenlotto jetzt plant

Die sächsische Lotto-Gesellschaft will schneller und digitaler werden, um auf dem Markt mitzuhalten. Vergangenes Jahr gab es sechs neue Millionäre.

Von Sven Heitkamp
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Neue virtuelle Glücksspielangebote machten den traditionellen Lotterien zunehmend Konkurrenz. Sachsenlotto wolle daher in diesem Jahr seine Produktpalette bei den Rubbellosen erweitern.
Neue virtuelle Glücksspielangebote machten den traditionellen Lotterien zunehmend Konkurrenz. Sachsenlotto wolle daher in diesem Jahr seine Produktpalette bei den Rubbellosen erweitern. © dpa

Leipzig. Sachsens Lotto-Gesellschaft gerät durch das wachsende Glücksspielangebot im Internet zunehmend unter Druck. „Wir operieren in bewegten Zeiten“, sagte Lotto-Geschäftsführer Frank Schwarz am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Leipzig.

Viele virtuelle Glücksspielangebote würden auch auf die Geldbörsen der Sachsenlotto-Kunden abzielen. „Das bekommen wir zu spüren“, betonte Schwarz. So seien die Umsätze besonders im ersten Quartal vorigen Jahres einige Prozentpunkte unter den Erwartungen geblieben. Nur mit großem Einsatz sei es noch gelungen, bis Jahresende den Umsatz um 0,7 Prozent auf 334 Millionen Euro leicht zu steigern. „Damit war es erneut das beste Jahr der Unternehmensgeschichte“, sagte Schwarz.

Sachsenlotto selbst macht derzeit noch drei Viertel seines Umsatzes in den 1.200 Annahmestellen, doch der Anteil am Internetgeschäft steigt: Gut elf Prozent – etwa 38 Millionen Euro – werden bereits von den 130.000 registrierten Kunden eingesetzt. Der Rest der Einkünfte kommt durch gewerbliche Spielevermittler wie Lotto24 und Tipp24 zustande.

Rubbellose werden in Sachsen immer beliebter

Um den Wunsch nach dem schnellen Gewinn vor allem der jüngeren Spieler zu erfüllen, baut Sachsenlotto kontinuierlich sein Angebot an Rubbellosen aus, die Sofortgewinne versprechen. Der Einsatz der Kunden stieg erneut um fünf Prozent auf mehr als 35 Millionen Euro. Bis Jahresende soll es 19 verschiedene Rubbellose geben, darunter auch Online-Lose im Internet.

Ausgezahlt wurden vergangenes Jahr immerhin sechs neue Millionengewinne, darunter 8,5 Millionen im Landkreis Zwickau sowie 1,7 Millionen im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Insgesamt schüttete Sachsenlotto knapp die Hälfte der Einnahmen aus: 165 Millionen Euro. Weitere 121 Millionen Euro gingen als Reinerträge und Lotterie-Steuern an den Freistaat. Das Land unterstützt mit dem Geld den Breiten- und Leistungssport, soziale Verbände, Naturschutzprojekte, die städtischen Musikschulen und Kulturinstitutionen wie Schloss Moritzburg. Schwarz: „Es hilft dem Freistaat, wenn Sachsenlotto zuverlässig liefert.“

Jeder zweite Euro wird nach wie vor beim Lotto-Klassiker 6aus49 gesetzt, doch der durchschnittliche Spieler ist mittlerweile 59 Jahre alt. Deutlich größer wird derweil der Anteil der Umsätze beim Eurojackpot mit 64 Millionen Euro: fast jeder fünfte Euro wird bereits bei der europäischen Lotterie gespielt. Sie verlost zwei- bis dreistellige Millionenbeträge.