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Sachsens Senioren bekommen vergleichsweise wenig Rente

Noch immer bekommen Menschen in Westdeutschland durchschnittlich mehr Rente als im Osten. Besonders deutlich ist der Unterschied zwischen Sachsen und Saarland.

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Rentner in Sachsen bekommen vergleichsweise wenig Geld.
Rentner in Sachsen bekommen vergleichsweise wenig Geld. ©  Symbolfoto: dpa/Marijan Murat

Berlin. Die Bruttorenten in Ostdeutschland liegen weiter stark unter dem Westniveau. Das zeigt der am Donnerstag in Berlin veröffentlichte Rentenatlas 2022 der Deutschen Rentenversicherung. Mit Brutto-Renten von im Schnitt 1.364 Euro im Monat nach 35 Versicherungsjahren lag Sachsen Ende 2021 im unteren Drittel der deutschen Bundesländer. Weniger Geld gab es für die Senioren nur noch in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Fast 230 Euro im Monat mehr als in Sachsen erhielten die Rentner im Saarland, das mit 1.593 Euro an der Spitze liegt.

Für Rentnerinnen gab es mit 1.413 Euro das meiste Geld in Ostberlin. Die Rentenversicherung begründet das mit dem "relativ hohen Anteil an Rentnern mit Ansprüchen aus ehemaligen Zusatz- und Sonderversorgungssystemen der DDR". Am wenigsten Geld erhielten die niedersächsischen Rentnerinnen mit 1.187 Euro.

Die sächsischen Rentnerinnen kamen durchschnittlich auf 1.235 Euro. Bei den Rentnern liegt Nordrhein-Westfalen an der Spitze mit 1.752 Euro. Schlusslicht ist hier Mecklenburg-Vorpommern, wo die Rentner fast 300 Euro im Monat weniger erhielten. Zu den überdurchschnittlichen Werten an Saar sowie Rhein und Ruhr stellt die Rentenversicherung fest: "Früher arbeiteten hier viele Männer in gut bezahlten Jobs im Bergbau und erhalten heute darauf vergleichsweise hohe Renten."

Noch nie zahlten so viele Ausländer in die Rentenkasse ein

Dem Rentenatlas zufolge erhielten Ende 2021 rund 1,1 Millionen Seniorinnen und Senioren eine staatliche Rente in Sachsen. Zu deren Finanzierung trugen auch die insgesamt gut sieben Millionen Ausländer bei, die in die deutsche Rentenkasse einzahlen. Dem Rentenatlas zufolge ist das ein neuer Höchststand.

Allein eine Million Rentenversicherte stammen aus der Türkei, 560.000 kommen aus Polen und 463.000 aus Rumänien. Andererseits zahlt Deutschland auch 1,72 Millionen Renten ins Ausland. Das gilt vor allem für Italien, wohin fast 358.000 Renten fließen. Knapp 15 Prozent der Auslandsrenten werden an Deutsche mit festem Wohnsitz im Ausland gezahlt. Hier hat Österreich den höchsten Anteil mit mehr als 28.000 Renten.

Die Einnahmen der Rentenversicherung beliefen sich 2021 auf etwa 348 Milliarden Euro. Davon blieb gut eine Milliarde Euro nach Auszahlung der Ruhegelder übrig. Männer beziehen durchschnittlich 18,5 Jahre eine Rente, bei den Frauen sind es 22 Jahre. Zum Vergleich: 1996 waren das bei den Männern noch 13,6 Jahre und bei den Frauen 18,5 Jahre. Das Renteneintrittsalter hingegen ist gestiegen: von 62,2 Jahren bei Männern im Jahr 2000 auf nunmehr 64,2 Jahre.

  • Den Rentenatlas 2022 gibt es hier zum Download.

(SZ/dpa)