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Corona-Protestler ziehen vor Stadtratssitzung in Bad Schandau

Der Bürgermeister und die Stadträte müssen sich den Weg durch eine aufgebrachte Menge bahnen. Nach einem Gespräch beruhigt sich die Situation.

Von Dirk Schulze
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Corona-Gegner am Montagabend in Bad Schandau. Am Mittwoch versammelten sich Menschen vorm Sitzungsort des Stadtrats.
Corona-Gegner am Montagabend in Bad Schandau. Am Mittwoch versammelten sich Menschen vorm Sitzungsort des Stadtrats. © Marko Förster

Gegner der Corona-Maßnahmen haben am Mittwochabend vorm Sitzungsort des Bad Schandauer Stadtrats protestiert. Eine Menschenmenge von schätzungsweise hundert Personen versammelte sich laut Angaben der Stadt bereits vor Sitzungsbeginn vor der Kulturstätte am Kurpark, in deren Saal der Stadtrat seit Pandemiebeginn tagt. Bürgermeister, Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter mussten sich ihren Weg durch die aufgebrachte und lautstarke Menge bahnen.

Bürgermeister Thomas Kunack (WV Tourismus) sprach schließlich von der Eingangstreppe des Gebäudes mit den Protestierenden, wie er auf Anfrage von Sächsische.de erklärt. "Man hat sich ausgetauscht, ich habe einige Dinge erklärt", sagt Kunack. Nach einer anfangs aufgeheizten Stimmung habe sich die Situation schließlich beruhigt. Die Ratssitzung begann mit einer guten halben Stunde Verspätung. Die Protestierenden waren da wieder gegangen.

Ein Anlass für den Protest war wohl Thomas Kunacks Interview mit Sächsische.de. In dem am Sonntag zunächst online veröffentlichten Gespräch hatte der Bürgermeister unter anderem geschildert, dass die Stadt E-Mails von Touristen erhält, die sich wegen der Corona-Proteste ein anderes Urlaubsziel suchen. Ebenso hatte Kunack aber die Folgen der Corona-Maßnahmen betont: "Es stehen Existenzen auf dem Spiel, weil die Menschen ihrer Arbeit nicht nachgehen können. Das ist ein großes Problem", sagte er in dem Gespräch.

In Bad Schandau haben an den vergangenen Montagen jeweils mehrere Hundert Menschen an unangemeldeten Protestzügen teilgenommen, teilweise mit Fackeln. Die rechtsextreme Kleinpartei "Freie Sachsen" macht online Stimmung mit einem Foto der Aktion vor der Stadtratssitzung.