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Wo Bad Schandau investiert

Neue Fahrzeuge, Straßenbeleuchtung und ein Großprojekt - wofür Bad Schandau in den kommenden Jahren Geld ausgibt.

Von Dirk Schulze
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Das ehemalige Gymnasium in Bad Schandau. Die Idee der Heilkundezentrums wird weiter verfolgt.
Das ehemalige Gymnasium in Bad Schandau. Die Idee der Heilkundezentrums wird weiter verfolgt. © Karl-Ludwig Oberthür

Bis am ehemaligen Gymnasium in Bad Schandau sichtbar etwas passiert, wird es wohl noch ein bisschen dauern. Der aus zwei Gebäuden bestehende Komplex in prominenter Lage zwischen Kirche und Toskana-Therme steht schon lange leer. Die Stadt hat das Geld für den Abriss eines der beiden Häuser zwar schon in ihren Haushalt eingestellt, bis zur Umsetzung sind allerdings noch ein paar Hürden zu überwinden, unter anderem eine Klärung mit dem Denkmalschutz.

Eine Idee für die Zukunft der Immobilie existiert indes schon länger. Diese soll jetzt mit konkreten Plänen unterfüttert werden. Das und mehr hat der Stadtrat beschlossen und im Haushaltsplan für die Jahre 2021/22 festgeschrieben. Eine Übersicht:

Beratung für das World Life Center

Das elbseitige Gebäude des alten Gymnasiums könnte zum Naturheilkundezentrum werden, Arbeitstitel: World Life Center (WLC). Dieses Konzept hatte der Berater Andreas Mascha für die Stadt entwickelt. Die Heiltraditionen der Welt sollen dort erlebbar werden - ein Anschluss an die Tradition der Kurstadt und zugleich ein Anziehungspunkt für Gäste, die für Wellness, Therapien oder Kuren nach Bad Schandau kommen.

Wie sich dies konkret umsetzen und vor allem wirtschaftlich betreiben lässt, ist bislang allerdings noch offen. Dafür hat der Stadtrat inzwischen die Dresdner Agentur B & P Management- und Kommunalberatung beauftragt. Sie soll ein Betreibermodell entwickeln, die Wirtschaftlichkeit des Heilkundezentrums untersuchen und erste Exposé für mögliche Partner wie Ärzte und Therapeuten erstellen.

Für die über zwei Jahre laufende und in mehrere Module untergliederte Fachberatung investiert Bad Schandau 175.000 Euro.

Neues Löschfahrzeug für Prossen

Bei vielen weiteren Posten im Bad Schandauer Stadthaushalt geht es handfester zu. Die Feuerwehr im Ortsteil Prossen beispielsweise bekommt endlich ein neues Löschfahrzeug. Bisher verrichtet dort noch ein W50 aus DDR-Zeiten seinen Dienst. Der funktioniert zwar noch, aber mit der Zeit steigt auch der Wartungsaufwand für den Lkw. Mittlerweile werde es immer schwieriger, an passende Ersatzteile zu kommen, heißt es aus dem Bad Schandauer Rathaus.

Das neue Auto wird ein Löschfahrzeug LF10. Die Anschaffungskosten liegen bei 345.000 Euro, die Ausschreibung läuft. Mit der Lieferung des neuen Fahrzeugs wird im kommenden Jahr gerechnet.

Eine Kehrmaschine für die Stadt

Eine weitere Verstärkung soll der Fuhrpark des Bauhofs erhalten. Hier hat der Stadtrat den Kauf einer neuen Kehrmaschine beschlossen. Das Fahrzeug ist eine Nummer größer als die bisher zur Verfügung stehende Maschine und soll vor allem die Fußwege und kleineren Gassen in der Stadt und ihren Ortsteilen sauber halten.

Die Anschaffung ist das Ergebnis einer Studie zum Bauhof. Darin wurde der Kauf als wirtschaftlich sinnvoll empfohlen. Für die Kehrmaschine sind 205.000 Euro im Haushalt eingeplant. Im Gegensatz zu vielen anderen Posten gibt es in diesem Fall keine Fördermittel.

LED-Beleuchtung für die Kirnitzschtalstraße

Die Kirnitzschtalstraße im Stadtgebiet von Bad Schandau soll eine neue Straßenbeleuchtung erhalten. Auf dem Abschnitt vom Basteiplatz über die Kirnitzschtalklinik bis zur Brücke Ostrauer Berg werden dabei etwa 50 moderne LED-Leuchten installiert, die auf Straße und Gehweg für Helligkeit sorgen.

Bis 2023 hat Bad Schandau dafür rund 350.000 Euro eingeplant, größtenteils Fördermittel für die energetische Sanierung - die LEDs sind energiesparender als die bisherige Beleuchtung. Der Eigenanteil liegt bei 70.000 Euro.

Treffpunkt für Waltersdorf

Ein seit Langem geplantes Projekt soll bald in Walterdorf verwirklicht werden: Die Neugestaltung des Areals an der Bornwiese. Die Fläche soll zu einem attraktiven Aufenthaltsort für Bewohner und Touristen werden. Dort sind unter anderem Sitzbänke, ein Pavillon sowie Spielgeräte geplant. Der vorhandene Teich wird erneuert und zugänglich gemacht.

Nach längerer Suche hat die Stadt Bad Schandau nun das passende Förderprogramm aufgetan, um das Vorhaben zu finanzieren. Insgesamt sollen rund 190.000 Euro in die Neugestaltung fließen.

Parkplatz am Hotel Dekorahaus

Ein weiteres Bauprojekt ist der Parkplatz am Hotel Dekorahaus an der Kirnitzschtalstraße. Die Fläche wird neu gestaltet. Nach dem Umbau werden dort 17 Stellplätze für Pkws zur Verfügung stehen, inklusive zwei Ladestationen für Elektroautos. Außerdem ein Behindertenparklatz sowie vier Stellplätze für Motorräder.

Das Bauprojekt ist mit rund 155.000 Euro kalkuliert und wird zu 80 Prozent über das EU-Programm Leader gefördert.