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Kletterfelsen in der Sächsischen Schweiz zeitweise gesperrt

Zum Schutz der Wanderfalken sind einige Felsen in der Sächsischen Schweiz während der Brutzeit im Frühjahr tabu. Worauf Besucher achten sollten.

Von Mike Jäger
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Hoher Torstein in den Schrammsteinen. Hier brüten Wanderfalken. Die Nationalpark-Ranger Peter Hübner (li.) und Uwe Neumann stellen Hinweisschilder auf.
Hoher Torstein in den Schrammsteinen. Hier brüten Wanderfalken. Die Nationalpark-Ranger Peter Hübner (li.) und Uwe Neumann stellen Hinweisschilder auf. © Mike Jäger

Damit auch in diesem Jahr Wanderfalken, Uhus und Schwarzstörche in Ruhe ihre Jungen aufziehen können, werden in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz sogenannte Horstschutzzonen festgelegt. Klettergipfel und sie umgebende Bereiche, wo die Vögel sich zur Brut niedergelassen haben, dürfen dann in einem befristeten Zeitraum nicht betreten werden.

Neben den alljährlich zu Jahresbeginn gesperrten Gipfeln hat die Nationalparkverwaltung jetzt Mitte März die zusätzlichen flexiblen Sperrungen bekannt gegeben, die sich je nach Brutverhalten der Vögel jährlich ändern. Ein ständig aktualisierte Liste der Felssperrungen aus Artenschutzgründen ist auf der Website des Nationalparks zu finden. Die Sperrungen gelten voraussichtlich bis zum 30. Juni. Am Brutende werden die Felsen für die Kletterer wieder freigegeben.

Wanderfalken in den Schrammsteinen

In den Schrammsteinen wurde zum Schutz eines Wanderfalkenpaars ein Bereich in der Nordseite des Hohen Torsteins gesperrt. Hier darf momentan nicht geklettert werden. Auch die Zugangswege am Wandfuß dürfen nicht gegangen werden. Die Boofen in diesem Gebiet sind derzeit ohnehin tabu.

Das Boofen-Verbot im Nationalpark gilt bis zum 15. Juni. Dadurch erhofft man sich weniger Störungen insbesondere nachts. Die gefährdeten Arten sind sehr störungsempfindlich und könnten die Brut aufgeben, wenn zu viele Menschen unterwegs sind.

Die Nationalpark-Ranger haben im Gelände entsprechende Hinweisschilder aufgestellt und kontrollieren. Einige Brutplätze werden auch von Kletterern bewacht. Ehrenamtliche sitzen an den Frühjahrswochenenden an besonders frequentierten Klettergipfeln oder Wanderwegen, um Besucher auf bestehende Sperrungen hinzuweisen oder um ein ruhiges Verhalten zu bitten.

Wanderfalken, Uhus und Schwarzstörche

Im Jahr 2023 lebten 14 Wanderfalkenpaare in der Sächsischen Schweiz. Bei zwölf Bruten waren 21 Jungvögel flügge geworden. 2015 waren es noch 20 Paare, ab 2020 stetig nur noch 14 Paare.

Acht brütende Uhupaare zogen 2023 nur vier Jungvögel auf. Bei den Uhus ist ein relativ gleichbleibender Bestand von sieben bis neun Paaren in den letzten 20 Jahren zu verzeichnen. In den letzten fünf Jahren gab es aber deutlich mehr flügge Jungvögel.

Bei Schwarzstörchen waren es zwei flügge Jungvögel im Vorjahr. Hier besteht ein deutlicher Rückgang von einst sechs Paaren im Jahr 2012 auf zwei Paare ab 2020.