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Hallimasch-Schwemme im Nationalpark

Der Pilz profitiert vom Waldsterben in der Sächsischen Schweiz. Sammeln darf man ihn im Nationalpark aber nur unter einer bestimmten Bedingung.

Von Mike Jäger
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Hallimasch im Nationalpark Sächsische Schweiz. Mit dem Pilzbefall wächst die Baumsturzgefahr.
Hallimasch im Nationalpark Sächsische Schweiz. Mit dem Pilzbefall wächst die Baumsturzgefahr. © Mike Jäger

Die vielen abgestorbenen Fichten im Nationalpark Sächsische Schweiz sind ein guter Nährboden für Pilze. Ein bemerkenswerter Pilz, der vom Waldsterben profitiert, ist der Hallimasch. Er wächst gern an totem Holz, besiedelt normalerweise Baumstümpfe umgebrochener oder gefällter Bäume und siedelt nun an den Borkenkäferfichten. In einem Waldstück bei Schmilka, zwischen Elbleitenweg und Kleiner Bastei, am sogenannten Peschkelbloß, könnte man zur Zeit Eimer voll gesammelter Hallimasche nach Hause tragen.

Der Hallimasch ist als Speisepilz bekannt. Wegen seines teils massenhaften Vorkommens wird er in manchen Gegenden in Zentnermengen gesammelt und vermarktet. Im Nationalpark jedoch ist es generell verboten, Pflanzen zu entnehmen. Das ist im Paragraf 6 der Nationalparkverordnung geregelt. Allerdings gibt es zu diesem Verbot die Ausnahme, dass „eine nach Art und Menge schonende Entnahme von Pilzen für den persönlichen Bedarf“ gestattet ist.

Das Verlassen der Wege ist verboten

Dabei ist aber zu beachten, dass in der Kernzone des Nationalparks nur die gekennzeichneten Wege betreten werden dürfen. Außerhalb der Kernzone darf man zwar alle Wege benutzen, diese aber auch nicht verlassen. Ob die Nationalpark-Ranger ein Auge zudrücken, wenn am Wegesrand Pilze gesammelt werden, kommt sicherlich darauf an, wie großzügig der „Wegesrand“ ausgelegt wird. Eine Anfrage an die Nationalparkverwaltung zum Thema blieb unbeantwortet.

Hallimasche sind in Mitteleuropa von September bis Dezember zu finden. Die Pilze sind in rohem Zustand unbekömmlich und können starken Brechreiz auslösen. Wenn der Pilz lange genug erhitzt wird, ist er essbar und ausgesprochen schmackhaft. Die Giftstoffe werden zerstört. Pilzkenner empfehlen, nur die Hüte junger Pilze zu verwenden, weil diese bekömmlicher sind als die Stiele.

Warnung vor erhöhte Baumsturzgefahr

Die Nationalparkverwaltung weist generell auf die erhöhte Baumsturzgefahr in der Sächsischen Schweiz hin. Pilze zersetzen das Holz der Borkenkäferfichten, die dann unkontrolliert umbrechen können.