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Sächsische Schweiz: Tote Fichten im Polenztal werden gefällt

Der Nationalpark lässt Borkenkäfer-Bäume im Polenztal fällen. Der Wanderweg ist deshalb gesperrt. Teile des Totholzes sollen entfernt werden.

Von Dirk Schulze
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Bereits im Frühjahr wurden im Polenztal in der Sächsischen Schweiz abgestorbene Fichten gefällt. Jetzt ist der nächste Abschnitt an der Reihe.
Bereits im Frühjahr wurden im Polenztal in der Sächsischen Schweiz abgestorbene Fichten gefällt. Jetzt ist der nächste Abschnitt an der Reihe. © Steffen Unger

Im Nationalpark Sächsische Schweiz haben die jährlichen Forstarbeiten entlang von Rettungswegen und Wanderwegen begonnen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Wege bei Einsätzen befahrbar sind, teilt die Nationalparkverwaltung mit. Aktuell werden dabei im Polenztal die durch den Borkenkäfer abgestorbenen Fichten gefällt.

Der Wanderweg durch das Polenztal ist dafür im unteren Teil des Tales vom Parkplatz Frinzthalmühle bei Porschdorf bis zur Steinbrücke an der Waltersdorfer Mühle gesperrt. Eine Alternativroute für Wanderer führt über Schulzengrund, Brandstraße, Brandstufen und Tiefen Grund. Die Sperrung soll voraussichtlich drei Wochen dauern.

Weitere Arbeiten sind in den Gebieten um Schmilka, Hohnstein und Lohmen geplant. Entlang von definierten Rettungswegen sollen die abgestorbenen Bäume bis zu einer Tiefe von 30 Metern links und rechts der Wege gefällt werden. Die Flächen seien auf das Nötigste beschränkt und die Eingriffe durch die Landesdirektion genehmigt, erklärt die Nationalparkverwaltung. Die Arbeiten werden von der Maschinenstation Königstein des Sachsenforsts sowie Forstwirten des Nationalparks und privaten Unternehmen erledigt.

Totholz soll teilweise entfernt werden

Der Nationalpark kündigt zudem einen zumindest teilweise neuen Umgang mit dem Totholz an. Das Feinmaterial des an den Wegen eingeschlagenen Holzes - also Äste und Reisig unter sieben Zentimeter Durchmesser - soll entfernt werden, um die Brandlasten zu senken und Hindernisse für Einsatzkräfte zu minimieren. Entlang der Rettungswege sollen zudem auf einer Breite von jeweils fünf Metern sämtliche Stämme und Totholz entfernt sowie das Reisig gehackt werden, heißt es.

Ziel sei es, dass die Feuerwehrleute im Einsatzfall mehr Platz haben. Das gefällte Totholz wolle man zudem möglichst bodennah ablegen, sodass es sich schnell mit Feuchtigkeit aufsaugen kann.

Die Änderungen gehen auf die Empfehlungen der Waldbrand-Expertenkommission zurück. Bisher war es im Nationalpark üblich, dass die gefällten Bäume generell im Wald verbleiben. Sich zersetzendes Totholz gilt als Basis für kommende Tier- und Pflanzengenerationen.

Wie die Nationalparkverwaltung mitteilt, beginne man bereits jetzt mit den Forstarbeiten zur Verkehrssicherung, um vor Ende Oktober fertig zu sein. Dies diene dem Schutz sensibler Arten wie der Mopsfledermaus.