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So viel Löschwasser gibt es jetzt im Nationalpark Sächsische Schweiz

Bei Waldbränden im Elbsandsteingebirge fehlte es oft an Wasser vor Ort. Die neuen unterirdischen Speicher sollen dem begegnen.

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Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack (li.) und Nationalparkchef Uwe Borrmeister an der Löschwasserzisterne am Wanderweg Lehne.
Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack (li.) und Nationalparkchef Uwe Borrmeister an der Löschwasserzisterne am Wanderweg Lehne. © Nationalpark/Hanspeter Mayr

Anlässlich der Fertigstellung der Zisternen im Nationalpark Sächsische Schweiz hat die Nationalpark- und Forstverwaltung nochmals einen Überblick über die Löschwasservorräte gegeben. Demnach lagern jetzt insgesamt 500.000 Liter Wasser in den unterirdischen Speichern. Es sei dadurch ein solides Netz für den vorbeugenden Waldbrandschutz entstanden, erklärte Nationalparkchef Uwe Borrmeister.

Die sieben Löschwasserzisternen wurden von den Städten Hohnstein, Sebnitz und Bad Schandau mit Fördermitteln des Freistaats Sachsen errichtet. Sie bestehen aus Stahlbeton oder aus verstärktem Polypropylen und gelten als frostsicher. Die Bauwerke wurden Ende 2023 fertiggestellt. Mit einem Ortstermin wurde jetzt die Zisterne am Wanderweg Lehne nahe der Schrammsteine bei Bad Schandau offiziell eingeweiht.

Im Detail verteilen sich Kapazitäten wie folgt:

  • Ostrauer Lehne (Bad Schandau): 50 Kubikmeter (entspricht 50.000 Liter)
  • Waitzdorf (Hohnstein): 100 Kubikmeter
  • Ziegenrücken (Hohnstein): 50 Kubikmeter
  • Brand (Hohnstein): 50 Kubikmeter
  • Buchenparkhalle (Sebnitz-Hinterhermsdorf): 100 Kubikmeter
  • Thorwaldwiese (Sebnitz-Ottendorf): 100 Kubikmeter
  • Großer Zschand (Sebnitz-Ottendorf): 50 Kubikmeter

Zum Vergleich: Ein Tanklöschfahrzeug der Kategorie TLF4000 kann bis zu 5.000 Liter Wasser und Schaummittel fassen. Für die Menge einer 50 Kubikmeter-Zisterne wären also etwa zehn Fahrten nötig. Im teilweise schwer zugänglichen Elbsandsteingebirge hat das Löschwasser für den schnellen Erstangriff eine zentrale Bedeutung. Beim großen Waldbrand im Sommer 2022 mussten teils Kilometer lange Schlauchstrecken aufgebaut werden.

Zusätzlich zu den festen Reservoirs der Kommunen hat die Nationalparkverwaltung drei mobile Zisternen angeschafft. Die großen Kunststoffblasen fassen jeweils 20.000 Liter Wasser. Vor der Sommersaison sollen sie an strategisch wichtigen Standorten platziert werden. (SZ)