Pirna
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Weniger Barrieren in SOE: So kommen Bauherren an Fördermittel

Nicht jede Kultur-, Gastro- oder Freizeiteinrichtung im Landkreis ist barrierefrei erreichbar. Damit sich das ändert, gibt es Fördergeld - und Vorbilder.

Von Katarina Gust
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Ein beliebtes Ausflugsziel, auch bei Menschen mit Handicap: Die Festung Königstein hat bereits viele Barrieren abgebaut.
Ein beliebtes Ausflugsziel, auch bei Menschen mit Handicap: Die Festung Königstein hat bereits viele Barrieren abgebaut. © Festung Königstein gGmbH/Thomas

Menschen mit Handicap können bereits viele Angebote im Kultur-, Freizeit-, Bildungs-, Gesundheits- und Gastronomiebereich in der Sächsischen Schweiz und dem Osterzgebirge nutzen. Doch noch nicht jede öffentliche Einrichtung oder Praxis ist barrierefrei erreichbar. Damit sich das ändert, gibt es das vom Freistaat initiierte Förderprogramm "Lieblingsplätze für alle". Eigentümer, Mieter oder Pächter von Einrichtungen im Kultur-, Gesundheits- oder Freizeitbereich können darüber Fördermittel beantragen, um bestehende Barrieren abzubauen.

Fördermittel gibt es zum Beispiel für barrierefreie Sanitäranlagen oder Zugänge, wie Rampen und Aufzüge, für barrierefreie Kommunikation wie induktive Höranlagen oder barrierefreie Arzt- und Zahnarztpraxen. Die Anträge für die diesjährige Förderperiode können bis spätestens 15. September beim Landratsamt in Pirna gestellt werden.

Laut Landkreisbehörde gibt es bereits viele gute Beispiele für inklusive Freizeiterlebnisse. Dazu gehört die Festung Königstein. Die Bergfestung und ihre Ausstellungen sind über einen Aufzug zu erreichen. Vor Ort gibt es barrierefreie Toiletten. Im Zuge der geplanten Sanierung der Alten Kaserne ist es zudem angedacht, auch den Museumsshop sowie den Gastronomiebereich barrierefrei zugänglich zu gestalten. Abgebaut wurden auf der Festung Königstein auch sprachliche Barrieren. Alle Ausstellungstexte sind dreisprachig gehalten, den Audioguide gibt es in neun Sprachen. Zudem wird an einem Audioguide in leicht verständlicher Sprache gearbeitet. Als weiteres Angebot gibt es die Führung "Festung zum Anfassen" in vereinfachter Sprache. Diese Führung kann auch an mobilitätseingeschränkte Besucher angepasst werden.

Zu einem Ort der Begegnung für Menschen mit und ohne Behinderung gehört auch der Anders-Hof in Ehrenberg bei Hohnstein. Familie Anders bietet hier seit 1995 vielfältige Freizeit- und Urlaubsmöglichkeiten. Die Gäste können nicht nur in einer klassischen Ferienwohnung übernachten. Geschlafen werden kann zudem in einer mongolischen Jurte, einem Zirkuswagen und auf dem Heuboden. Ein wichtiger Bestandteil des Hofes ist das Heilpädagogische Reiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, sowie die tiergestützte Therapie mit anderen Hoftieren.

Weitere inklusive Angebote im Landkreis gibt es auf der Internetseite des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz.