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Wie kam es zur Insolvenz von Waggonbau Niesky und wie geht es jetzt weiter?

Waggonbau Niesky baut seit mehr als 100 Jahren Güterwagen. Zuletzt stritten sich Belegschaft und der slowakische Eigentümer. Gibt es jetzt noch Hoffnung? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Von Ulrich Wolf & Steffen Gerhardt & Moritz Schloms
 6 Min.
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Trauerstimmung in Niesky: 25 Mahnwachen veranstaltete die Belegschaft. Nun die Gewissheit: Insolvenz.
Trauerstimmung in Niesky: 25 Mahnwachen veranstaltete die Belegschaft. Nun die Gewissheit: Insolvenz. © André Schulze

Am Donnerstag beantragte Waggonbau Niesky die Insolvenz, am Freitag erfuhren es die Mitarbeiter von den Anwälten. Das zuständige Amtsgericht in Dresden hat dem zugestimmt und einen vorläufigen Sachwalter eingesetzt.

Was ist der aktuelle Stand bei Waggonbau Niesky?

Der Betrieb in Niesky ist bundesweit der letzte seiner Art. Noch etwa zweihundert Mitarbeiter harren in dem Werk aus, in letzter Zeit hatte es aufgrund der Perspektivlosigkeit vermehrt Kündigungen gegeben.

2018 kaufte der slowakische Güterwagenhersteller Tatravagónka das Unternehmen. Damals gaben die Slowaken eine fünfjährige Beschäftigungs- und Standortgarantie. Heißt: Das Werk durfte nicht geschlossen werden, betriebsbedingte Kündigungen waren ausgeschlossen.

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Die Lage schien zuletzt schlecht, Mitarbeiter sprachen von sich leerenden Auftragsbüchern und fehlendem Werkzeug und Material. Aus Angst vor einer Schließung Ende 2023 fingen die Mitarbeiter an, nach Ende der Frühschicht in ihrer Freizeit sogenannte Mahnwachen abzuhalten. Ziel: Den Eigentümer wachrütteln. Eine Antwort erhielten sie nicht, nun hat das Mutterunternehmen für den Standort in Niesky offiziell Insolvenz beantragt.

Was bedeutet die Insolvenz für den Waggonbau?

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