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Über 3.000 Ukraine-Flüchtlinge wollen in Sachsen studieren

1.650 Geflüchtete wollen ein neues Studium beginnen, 1.500 ihr in der Ukraine begonnenes fortsetzen. Hochschulen verlängern Anmeldezeiten und erlassen Gebühren.

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Studenten in einer Lehrveranstaltung. In Sachsen wollen mehr als 3.000 Flüchtlinge aus der Ukraine studieren.
Studenten in einer Lehrveranstaltung. In Sachsen wollen mehr als 3.000 Flüchtlinge aus der Ukraine studieren. © Peter Kneffel/dpa (Symbolfoto)

Dresden. Bisher haben 3.150 Ukraine-Flüchtlinge Interesse an einem Studium in Sachsen angemeldet. 1.650 von ihnen wollen neu beginnen, 1.500 wollen ihr in der Ukraine gestartetes Studium fortsetzen, gab das Wissenschaftsministerium am Dienstag in Dresden bekannt. In den Zahlen sind auch Frauen und Männer aus Drittstaaten erfasst, die in der Ukraine bei Kriegsausbruch studierten und dann nach Deutschland flohen. Die sächsische Kampagne "Pack Dein Studium" wurde inzwischen um eine spezielle Seite für ukrainische Flüchtlinge erweitert, damit sie einen leichteren Zugang zu Hochschulen in Sachsen bekommen.

Nach Angaben von Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) haben viele Hochschulen im Freistaat ihre Bewerbungsfristen verlängert und die Gebühren für eine Gasthörerschaft erlassen. Das sächsische Agricola-Stipendium, das sich vor allem an Interessenten aus den Nachbarländern Polen und Tschechien richtet, sei für Studenten aus der Ukraine geöffnet worden.

Gemkow berichtet von Projekten, die beim Deutschlernen helfen sollen. Die Sprachbarriere sei erheblich. "Deutsch sprechen die wenigsten und selbst Englisch ist nicht besonders ausgeprägt", sagte der Minister. Es gebe aktuell 600 Bewerber für Sprachkurse, aber nur eine Kapazität von 520 Plätzen. Das Problem sei weniger die Finanzierung dieser Kurse als vielmehr die Suche nach Lehrern. Dabei soll auch auf Studenten zurückgegriffen werden.

Besonders gefragt sind bei Ukraine-Flüchtlingen Studienfächer in den Naturwissenschaften, Medizin, Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Informatik. In den großen Städten sei die Nachfrage am größten, sagte Gemkow. Allein in Leipzig habe es 1.500 Anfragen für ein Studium gegeben, in Dresden 915.

Nach Angaben des Ministeriums sind bislang 15 Wissenschaftler aus der Ukraine an sächsischen Hochschulen eingestellt worden. 33 Flüchtlinge nahmen ein Studium in Sachsen auf, 84 konnte ihr Studium bisher fortsetzen. Zudem gibt es 65 Studierende, die als Gasthörer eingeschrieben sind. (dpa)