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Musikinstrumentenbauer im Vogtland dürfen Blei und Nickel weiter verwenden

Die EU hat die Verschärfung der Chemikalienverordnung verschoben, Instrumentenbauer dürfen daher vorerst weiter Blei und Nickel verwenden. Die CDU-Abgeordnete Yvonne Magwas fordert eine dauerhafte Ausnahmeregelung für die Branche.

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In der Meisterwerkstatt für Metallblasinstrumente Jürgen Voigt in Markneukirchen begutachtet Firmenchefin Kerstin Voigt Schalmeien.
In der Meisterwerkstatt für Metallblasinstrumente Jürgen Voigt in Markneukirchen begutachtet Firmenchefin Kerstin Voigt Schalmeien. ©  Archivbild: dpa

Brüssel/Berlin/Plauen. Das drohende Verbot für die Nutzung von Blei und Nickel im sächsischen Musikinstrumentenbau ist vorerst vom Tisch. Die EU-Kommission habe ihre geplante Revision der EU-Chemikalienverordnung, kurz: Reach, auf das vierte Quartal 2023 verschoben, teilte die vogtländischen CDU-Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas am Freitag mit. Für die Musikinstrumentenbauer im Vogtland bedeute das, dass sie vorerst kein Nutzungsverbot von Blei und Nickel befürchten müssten.

"Inmitten der Energiekrise dürfen wir unsere Unternehmen nicht zusätzlich schwächen", sagte Magwas. Es sei deshalb gut, dass die EU-Kommission das besonders belastende Gesetzesvorhaben verschoben habe. Zudem habe Brüssel angekündigt, Reach noch einmal "im Hinblick auf die europäische Wettbewerbsfähigkeit" zu überprüfen. "Das ist ein positives Signal." Ziel müsse es sein, für die Musikinstrumentenbranche eine dauerhafte Ausnahmeregelung zu schaffen.

Blei und Nickel sind bisher unersetzbar bei der Herstellung von Qualitätsinstrumenten. Deshalb galt bereits eine Ausnahmeregelung. Die Stoffe werden allerdings nur in minimalster Form und nur an bestimmten Teilen des Instrumentes verwendet. Im Zuge der geplanten Gesetzesänderungen auf EU-Ebene befürchteten die vogtländischen Musikinstrumentenhersteller allerdings ein komplettes Nutzungsverbot dieser Schwermetalle. Magwas zufolge steht die Anzahl der Allergiefälle in keinem Verhältnis zur Anzahl der regelmäßig Musizierenden mit allein acht Millionen in Deutschland. (SZ)