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Saisonziel erreicht: Was haben die Dresden Titans jetzt vor?

Die Dresdner Basketballer sind längst mehr als das Überraschungs-Team der 2. Bundesliga. Trainer Fabian Strauß verrät deshalb nun die neuen Pläne.

Von Alexander Hiller
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Der Mann denkt und lebt Basketball. Fabian Strauß steht noch bis 2024 als Cheftrainer bei den Dresden Titans unter Vertrag.
Der Mann denkt und lebt Basketball. Fabian Strauß steht noch bis 2024 als Cheftrainer bei den Dresden Titans unter Vertrag. © kairospress

Dresden. Die Überraschungsmannschaft der 2. Basketball-Bundesliga sorgt weiter für positive Schlagzeilen. Mit einem 89:85-Auswärtssieg am Samstag bei Phoenix Hagen kletterten die Dresden Titans auf den vierten Tabellenplatz. Der Neuling setzt sich nun neue Ziele, wie Trainer Fabian Strauß (30) im SZ-Gespräch erklärt.

Fabian, reden Sie nach dem 16. Saisonsieg weiter vom Ziel Klassenerhalt?

(lacht) Ja, den Klassenerhalt haben wir seit dem vergangenen Spieltag sicher. Was jetzt passiert, ist ein schöner Bonus.

Werden Sie jetzt auch öffentlich neue Ziele formulieren?

Wir sind als Mannschaft realistisch und wissen, dass wir uns jetzt in eine sehr gute Ausgangsposition gespielt haben. Sodass wir es nun vielleicht sogar schaffen in die Play-offs, die Meisterschaftsrunde der besten acht Teams zu kommen. Auch dafür müssen wir noch etwas tun. Wir haben jetzt 16 Siege, in den letzten Jahren haben immer 18 Siege für den Play-off-Einzug gereicht. Das kann diesmal wieder so passieren. Ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen würde, dass wir als Mannschaft nicht darauf hinarbeiten wollen.

Aber selbst Skeptiker würden bei nur noch acht ausstehenden Hauptrundenspielen verstehen, wenn Sie das Ziel offensiver angehen.

Natürlich ist es so, dass die Erwartung steigt und das von vielen Leuten auch von außen gefordert wird. Ich persönlich glaube, dass das ein schönes Erlebnis wäre, wenn wir uns als Mannschaft so weiterentwickeln und die Play-offs schaffen. Der Druck wird dann aber für nächste Saison nicht weniger. Man muss immer beide Seiten der Medaille betrachten. Wir sind Sportsmänner, natürlich auch ein wenig süchtig nach den Siegen, deshalb werden wir auch in den nächsten Wochen dafür arbeiten, weiter für große positive Überraschungen in der Liga zu sorgen.

Fabian Strauß feierte vor wenigen Wochen seinen 30. Geburtstag und ist damit der jüngste Chefcaoch in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A.
Fabian Strauß feierte vor wenigen Wochen seinen 30. Geburtstag und ist damit der jüngste Chefcaoch in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. © ronaldbonss.com

Apropos: In der Hinrunde greift der Überraschungseffekt eines Aufsteigers sicher, darauf kann man ihr Team in der weiter erfolgreichen Rückrunde aber nicht reduzieren. Die Titans sind offenbar ein sehr gutes Zweitligateam.

Das ist schön zu hören und zu sehen. Die Floskel ist ja bekannt: Das zweite Jahr in der neuen Liga wird immer schwerer. Wir reiten sehr auf dieser positiven Welle und wissen, dass uns alle als wettbewerbsfähigen Gegner und hier und da als sehr guten Kontrahenten einstufen. Wir wissen, dass wir mit jedem Team mitspielen können, wenn wir unsere Sachen richtig machen.

Dem zweiten schwereren Jahr könnte man sich in den Play-offs mit einer sportlichen Flucht und einen neuerlichen Aufstieg nach oben entziehen.

(lacht) Natürlich, natürlich. Die nächste Saison ist noch weit weg. Für uns ist es klar, dass wir zunächst einmal dafür sorgen, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben und strukturell weiter wachsen müssen – um die Mannschaft herum. Und wir werden auch im Team schauen, ob wir noch etwas Qualität gewinnen können. Alles in allem müssen wir mit dem ersten Jahr schon jetzt super zufrieden sein.

Gibt es Spieler in Ihrem Team, von deren Entwicklung Sie selbst überrascht sind?

Ich muss sagen, dass viele Spieler sich sehr, sehr positiv entwickelt haben. Ich bin auch der Meinung, dass man an uns als Mannschaft sieht, dass wir es nicht über die individuelle Qualität von Einzelnen lösen können. Dementsprechend hatte schon jeder Spieler seine drei, vier Wochen, in denen er extrem geglänzt hat. Über die Saison haben Daniel Kirchner und Tanner Graham einen unglaublichen Schritt gemacht, den keiner so erwartet hat. Bei allen anderen Akteuren bin ich sehr angetan, wie sie verstanden haben, was wir als Trainer von ihnen wollen und was die Mannschaft braucht.

Von den acht Partien der Normalrunde bestreitet Ihr Team fünf in der Margon-Arena. Die Zuschauertabelle der 2. Liga weist die Titans auf Platz acht mit durchschnittlich 1.955 Besuchern aus – allerdings fehlen nur 50 Zuschauer mehr zu Platz vier. Geht da noch was?

Ich würde den Jungs wünschen, dass sie mal vor ausverkauftem Haus spielen. Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, wie attraktiv unser Sport ist. Wir haben in Dresden aber auch viel Konkurrenz. Ich hoffe aber, dass wir in den nächsten Wochen noch mehr Zuspruch bekommen. Falls es wirklich zu einem Play-off-Spiel kommt, wäre das fantastisch, wenn die Margon-Arena dann ausverkauft ist.