Sport
Merken

Dresdner Eislöwen gewinnen erstes Sachsen-Derby

Ausgerechnet im ausverkauften Derby gegen die Lausitzer Füchse holen die Dresdner nach zuletzt vier Niederlagen wieder Punkte. Damit wenden sie eine Trainerdiskussion ab.

Von Alexander Hiller
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Es ist ein umkämpftes erstes Derby in dieser Saison zwischen den Eislöwen (in Blau) und den Lausitzer Füchsen. Die Vorzeichen spielen wie immer keine Rolle.
Es ist ein umkämpftes erstes Derby in dieser Saison zwischen den Eislöwen (in Blau) und den Lausitzer Füchsen. Die Vorzeichen spielen wie immer keine Rolle. © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Die eine Mannschaft ist mit vier Siegen und nur einer Niederlage das bislang erfolgreichste Team der DEL2 im laufenden Monat, die andere mit vier Niederlagen und nur einem Sieg dagegen eines der unglücklicheren in der zweithöchsten deutschen Eishockey-Liga. Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen vor dem ersten Sachsen-Derby dieser Saison nicht sein können: Gastgeber Dresdner Eislöwen gegen die zuletzt wesentlich erfolgreicheren Lausitzer Füchse aus Weißwasser.

Das Ergebnis am Sonntagabend in der mit 4.412 Zuschauern ausverkauften Joynext-Arena spiegelt das allerdings nicht wider. Am Ende triumphierten Eislöwen mit 3:1 (1:1; 0:0; 2:0). Damit wendeten die Elbestädter zugleich eine Trainerdiskussion ab. Fünf Niederlagen in Folge nach elf absolvierten Spieltagen hätten zumindest in der Fan-Szene für heftige Debatten um die Personalie Corey Neilson gesorgt.

Der 47-jährige Kanadier hatte seinem Team eine System-Umstellung verordnet, mit der die Eislöwen nach wie vor beschäftigt sind. Spielerisch überzeugend war auch der Auftritt gegen die selbstbewussten Lausitzer Füchse nicht. Aber der Erfolg im Derby könnte auch in den Köpfen der Spieler einige Bremsen lösen.

Die Eislöwen setzten am Sonntag das erste Signal. Ausgerechnet der Ex-Weißwasseraner Vincent Hessler brachte die Dresdner mit einem abgefälschten Schuss in Führung (10.). Noch im Vorfeld hatte der 25-Jährige zugegeben, „dass die letzten Niederlagen schon noch in den Köpfen sind“. Über die Führung konnten sich die Gastgeber jedoch nicht lange freuen. Der frühere Eislöwen-Profi Sebastian Zauner glich nach elf Minuten aus.

Niederlage gegen den Meister

„Derbys sind immer Spiele, in denen der größere Wille, das Herz das Entscheidende ist – und die deshalb am meisten Spaß machen, zumal vor ausverkauftem Haus“, hatte Hessler vor dem Wochenende verkündet und von sich und seinen Kollegen gefordert: „Wir müssen zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind, was für ein Spiel wir spielen können.“ Zumindest was das Ergebnis betrifft, präsentierte sich das Neilson-Team gut erholt von der 1:3-Niederlage am Freitagabend beim DEL2-Meister Ravensburg.

Nach einem tor- und relativ ereignislosen Mitteldrittel starteten die Gastgeber furios in den Schlussabschnitt. Stürmer Tomas Andres staubte zur 2:1-Führung ab (42.), und nur 57 Sekunden später traf Dani Bindels zum 3:1. Die Entscheidung? Noch nicht. Durch unnötige Zeitstrafen (Tom Knobloch, Vincent Hessler) agierten die Lausitzer Füchse insgesamt vier Minuten in Überzahl. Das Anrennen stoppte spätestens Eislöwen-Torhüter Janick Schwendener, der beim Treffer der Weißwasseraner eine unglückliche Figur abgegeben hatte, weil der Schuss von Zauner ihm durch die Schoner und ins Tor trudelte.

„Dresden hat das beste Penalty-Killing der Liga. Sie sind sehr strukturiert und spielen ein hartnäckiges Eishockey“, lobte Füchse-Trainer Petteri Väkiparta den Derby-Gegner vorab. An dieser Meinung dürfte sich nach dem ersten Duell nichts geändert haben. „Es ist in der Liga momentan so eng, dass es egal ist, gegen wen du spielst und wo du spielst. Jede Mannschaft hat immer die Möglichkeit, eigene Punkte zu holen“, erklärte der Finne. Und vielleicht haben sich die Verhältnisse bis zum nächsten Aufeinandertreffen am 3. Dezember schon wieder vollkommen geändert.