Sport
Merken

Dresdner Schwimmerin startet erstmals bei der WM

Nach einer abgebrochenen Saison und einer Pause wegen Erschöpfungssymptomen feiert Leonie Kullmann ein erfolgreiches Comeback. Die Dresdnerin qualifiziert sich für die Schwimm-WM in Japan.

Von Daniel Klein
 2 Min.
Teilen
Folgen
Kann sich nach einer abgebrochenen Saison über ihr Comeback freuen: Leonie Kullmann ist bei der WM in Fukuoka dabei.
Kann sich nach einer abgebrochenen Saison über ihr Comeback freuen: Leonie Kullmann ist bei der WM in Fukuoka dabei. © Matthias Rietschel

Mit einem Einzelstart wird es womöglich nicht klappen, doch qualifizieren konnte sich Leonie Kullmann für den Jahreshöhepunkt, die Schwimm-WM im japanischen Fukuoka (14. bis 30. Juli). Über 200 Meter Freistil schlug die Dresdnerin am vergangenen Wochenende bei den Berlin Swim Open, dem letzten und entscheidenden Qualifikations-Wettkampf, hinter der Magdeburgerin Isabel Gose an, verpasste die geforderte WM-Norm um knapp zwei Sekunden. Doch bei der 4 x 200-Meter-Staffel ist Kullmann fest dabei. Die addierte Zeit der vier schnellsten Frauen lag unterhalb der vom Deutschen Schwimmverband (DSV) geforderten Norm.

Den größten Anteil daran hatte Gose, die mit 1,56,81 Minuten eine Topzeit beisteuerte. Kullmann schlug nach 1:59,23 Minuten an. Damit war die 23-Jährige immerhin zwei Sekunden schneller als vor zwei Wochen bei ihrem ersten Quali-Versuch in Magdeburg. Zweimal war sie bereits bei Olympia am Start, doch noch nie bei einer WM. Die Premiere ist zugleich eine Art Comeback. Die vergangene Saison hatte sie abgebrochen, obwohl sie sich für die EM in Rom qualifiziert hatte. „Zum ersten Mal hatte ich mich ausgebrannt gefühlt“, erzählte sie rückblickend. Sie legte eine zweimonatige Pause ein und begann dann wieder mit dem Training. Ihre Erkenntnis: „Es gehört viel, viel mehr zum Leben als nur der Sport, und es hat bei mir lange gebraucht, um das zu verinnerlichen.“

Am Sonntag startete Kullmann in ihrer Wahlheimat Berlin zudem über ihre Paradestrecke, die 400 Meter Freistil, und schlug auch da als zweitbeste Deutsche hinter Gose an. Mit ihrer Zeit von 4:11,56 Minuten blieb sie jedoch gut dreieinhalb Sekunden über der geforderten Norm. Da sie aber wegen des Staffeleinsatzes ohnehin mit dem Team nach Japan fliegt, könnte es sein, dass sie der Bundestrainer auch für einen Einzelstart nominiert.

Für ein Glanzlicht sorgte in Berlin Europameister Lukas Märtens über 800 Meter Freistil. Der Magdeburger besiegte seinen Trainingskollegen und Olympiasieger Florian Wellbrock und verbesserte in 7:42,14 Minuten die Weltjahresbestzeit. „Ich habe großen Respekt vor Flo und auch allen anderen ganz großen Namen in unserem Sport, aber definitiv keine Angst mehr“, sagte Märtens, der im Vorjahr erstmals Europameister und WM-Zweiter über 400 Meter Freistil geworden war und mit Gose liiert ist. (mit sid)