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Eibauer Gewichtheber verpasst die EM-Medaille

Erik Ludwig kann seinen Erfolg aus dem Vorjahr nicht wiederholen und geht bei der U23-EM leer aus – trotz einer neuen Bestleistung im Reißen. Auch ein Einspruch des deutschen Verbandes half nicht.

Von Julian Hölscher
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Mehrere ungültige Versuche kosteten Erik Ludwig eine bessere Platzierung.
Mehrere ungültige Versuche kosteten Erik Ludwig eine bessere Platzierung. © Thomas Eichler

Bukarest. Bei der Junioren- und U23-Europameisterschaft im Jahr 2022 erkämpfte Erik Ludwig mit 193 Kilo im Stoßen und 344 Kilo im Zweikampf noch zwei Bronzemedaillen. Bei der diesjährigen Ausgabe des Wettbewerbs im rumänischen Bukarest konnte der ausgebildete Polizist nicht an diesen Erfolg anknüpfen.

„Insgesamt lief es schon sehr schlecht für mich. Auch wenn meine Vorbereitung im Vergleich zu den Jahren davor eher durchwachsen lief, habe ich mir natürlich trotzdem mehr ausgerechnet.“, erklärt der 22-Jährige. Dabei fing der Wettkampf sogar mit einem persönlichen Rekord für ihn an. Mit 152 Kilo im Reißen überbot er seine bisherige Bestleistung um ein Kilogramm, haderte jedoch auch mit ungültigen Versuchen. „Das ist immerhin ganz gut gelaufen, aber selbst hier wäre mehr drin gewesen. Wenn die ersten beiden Versuche durch technische Fehler nicht ungültig gewesen wären, hätte ich nach den 152 noch weiter angreifen können. Hier waren eher 155, 156, 157 Kilo mein Ziel.“

"Am Anfang habe ich mich darüber sehr geärgert"

In der zweiten Disziplin Stoßen wurden Ludwig erneut ungültige Versuche zum Verhängnis – diesmal aber alle drei. Das Kampfgericht kam beim ersten Versuch zu dem Urteil, eine Nachdrückbewegung gesehen zu haben. Dies ist verboten, da der Bewegungsablauf flüssig sein und die Hantel mit einer sauberen Bewegung über den Kopf gehoben werden soll. Bei Ludwig wäre dies nicht der Fall gewesen. Das deutsche Team legte daraufhin Einspruch gegen die strittige Entscheidung ein, doch eine Jury, die in zweiter Instanz für solche Fälle herangezogen wird, kam zu dem gleichen Urteil des ungültigen Versuchs – laut Ludwig eine „Fehlentscheidung“.

„Danach fehlte ein bisschen die Puste. Natürlich war viel Pech dabei, aber es war auch ein Fehler, direkt mit 190 Kilo zu starten“, so Ludwigs Fazit. In der Gesamtwertung kam er durch die gescheiterten Versuche nicht in Medaillennähe. „Manchmal verliert man halt, das ist als Sportler eben so. Fehler dieser Art sind mir beim Stoßen in der Form zum ersten Mal passiert, das ist auf der Bühne dann natürlich unglücklich. Am Anfang habe ich mich darüber sehr geärgert, aber mittlerweile konnte ich das einigermaßen verarbeiten.“

Aufmunterung gab es durch eine mitgereiste deutsche Fangruppe aus Meißen, die im Publikum für gute Stimmung sorgte. Für Erik Ludwig ist Meißen auch das Stichwort für seinen Saisonabschluss: Beim dortigen Traditionsturnier „Pokal der blauen Schwerter“ wird er noch einmal antreten, bevor es für ihn dann in den wohlverdienten Urlaub geht.