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Der Meistertrainer der Monarchs geht - freiwillig

Ulrich Däuber hatte im Vorjahr erstmals den deutschen Footballtitel nach Dresden geholt und scheiterte nun vor den Play-offs. Seinen Vertrag lässt er auslaufen.

Von Alexander Hiller
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Auf den Schultern seiner Spieler feierte Ulrich Däuber im Vorjahr den größten Erfolg der Monarchs-Geschichte, den Gewinn des German Bowls.
Auf den Schultern seiner Spieler feierte Ulrich Däuber im Vorjahr den größten Erfolg der Monarchs-Geschichte, den Gewinn des German Bowls. © Lutz Hentschel

Dresden. Ist das die Reaktion auf eine völlig verkorkste Saison - oder eine in mehreren Monaten gewachsene Entscheidung? Nach fünf Jahren verlässt Ulrich Däuber die Footballer der Dresden Monarchs. Der Trainer, so heißt es in der Pressemitteilung des Vereins, habe sich dazu entschieden, die angebotene Verlängerung seines nach der aktuellen Saison auslaufenden Vertrages nicht anzunehmen.

Der 52-Jährige wurde 2017 zunächst als Nachwuchsleiter des nach wie vor wachsenden Vereins eingestellt und im Oktober desselben Jahres überraschend zum Chefcoach der Bundesligamannschaft befördert. Däuber prägte demnach als Nachfolger von John Leijten eine Ära über geplante fünf Spielzeiten von 2018 bis 2022. Aufgrund der Corona-Pandemie fiel die Saison 2020 allerdings komplett aus. Däuber führte die Dresden Monarchs zu deren größten Erfolg. Im Oktober 2021 holten die Elbestädter nach einem spannenden Match gegen den Dauerrivalen Schwäbisch Hall Unicorns mit 28:19 den German Bowl, den deutschen Meistertitel im Football, erstmals nach Dresden. Der erste Titel für ein ostdeutsches Footballteam überhaupt.

Der gebürtige Würzburger Ulrich Däuber will sich einer neuen Herausforderung stellen. Wie die aussieht, verrät er noch nicht.
Der gebürtige Würzburger Ulrich Däuber will sich einer neuen Herausforderung stellen. Wie die aussieht, verrät er noch nicht. © SAE Sächsische Zeitung

„Ich hatte tolle fünf Jahre bei den Dresden Monarchs. Auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Saison 2021 kann die Mannschaft wahnsinnig stolz sein, denn Favorit waren wir bei weitem nicht. Jetzt möchte ich mich neuen Herausforderungen widmen“, wird der gebürtige Würzburger, den im Verein alle nur "Ulz" nennen, in der Pressemitteilung zitiert.

In der aktuellen Spielzeit konnte Däuber den Zauber des Meisterjahres allerdings nicht wiederholen. Nach einem holprigen Saisonstart, begleitet von einer beispiellosen Verletzungsserie von 20 nicht einsatzfähigen Spielern, verpassten die Monarchs sogar den Einzug in die Play-offs - erstmals seit 2011. In der K.-o.-Runde um die deutsche Meisterschaft sind die Sachsen sonst Stammgast. Am Sonntag verspielten die Dresdner mit einer ernüchternden 21:32-Heimniederlage gegen die Berlin Adler ihre letzte Chance.

„Gemeinsam haben wir mit Ulz eine Menge erreicht und sind stolz darauf, dem Verein endlich den Traum von der Deutschen Meisterschaft erfüllt zu haben. Für uns alle war speziell die Saison 2021 etwas ganz Besonderes. Wir danken Ulz für seine Leidenschaft, sein Engagement und seine außerordentlich erfolgreiche Arbeit“, erklärt Monarchs-Geschäftsführer Jörg Dreßler. Auch bei den Fans galt der kommunikative, nahbare und stets neugierige Fachmann als sehr beliebt. Für die Neubesetzung des Cheftrainerpostens will der Verein nun die unfreiwillig lange Pause nutzen, um "im Verbund mit den weiteren Coaches frühzeitig der Grundstein für eine erfolgreiche Saison 2023 zu legen", heißt es vom Klub.