Dresden. Zumindest in der immer noch übersichtlichen deutschen Football-Szene wird diese Personalie für große Aufmerksamkeit sorgen. Die Dresden Monarchs haben am Dienstag ihren neuen Cheftrainer vorgestellt. Mit dem 62-jährigen US-Amerikaner Paul Alexander kommt ein ausgewiesener Kenner des amerikanischen Profi-Footballs an die Elbe - zunächst mit einem Einjahresvertrag ausgestattet.

Sein Vorgänger Ulrich Däuber, der den Verein 2021 zum German Bowl, dem deutschen Meistertitel, geführt hatte, verzichtete nach dem frühen Saison-Aus 2022 auf eine Vertragsverlängerung und hat inzwischen beim österreichischen Spitzenteam Swarco Raiders Tirol einen Kontrakt als Sportdirektor unterzeichnet. In der vergangenen Spielzeit hatten die Dresdner erstmals seit elf Jahren den Einzug in die Play-offs der German Football League (GFL) verpasst.

Das soll sich nun mit dem neuen Trainer natürlich wieder ändern. Vor 30 Jahren gab Paul Alexander sein Trainer-Debüt in der amerikanischen Profiliga National Football League (NFL) - als Tight-End-Coach für die New York Nets. Anschließend arbeitete er ab 1994 insgesamt 23 Jahre für den NFL-Klub Cincinnati Bengals als Trainer für die Offense Line sowie als Assistant Head-Coach. Sein vorerst letztes Engagement in der besten Footballliga der Welt nahm Alexander 2018 bei den Dallas Cowboys an. Seit 2019 stellt der neue Cheftrainer der Monarchs sein Footballfachwissen dem Trainernetzwerk ProCoach.Network zur Verfügung und kann dabei von einzelnen Profis oder College- und Higschool-Teams als Berater engagiert werden.

Bei Weiterbildungen und Seminaren ist Alexander dabei auch in Europa aktiv. Ein Weg führte ihn so nach Dresden. "Im Rahmen einer Weiterbildung hatte ich bereits im Oktober die Chance, Dresden ein wenig kennenzulernen. Die Stadt hat mich sofort fasziniert. Ich habe mir bereits viele Spiele der Monarchs auf Video angesehen, und man hat mir sehr viel von den Monarchs und ihrer Fan-Gemeinde erzählt", wird der neue Trainer in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. Einige Spieler hat er dabei auch schon kennengelernt.

Allerdings stößt Alexander erst im März 2023 zu seinen neuen Arbeitgeber. "Ich kann es kaum erwarten, im Frühjahr in Dresden zu landen und freue mich sehr auf die Monarchs", betont er. Bis dahin stehe er im engen Austausch mit dem heimischen Trainerstab der Monarchs. Alexanders Vernetzungen in den Profi-Football könnten sich auch bei der Suche nach internationalen Profis auszahlen. "Näher dran als mit Paul Alexander können wir an der NFL nicht sein", sagt Monarchs-Geschäftsführer Jörg Dreßler.