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Unfassbares Fernduell: Bischofswerda schafft sensationell den Aufstieg

Die Fußballer des Bischofswerdaer FV feiern an einem dramatischen letzten Spieltag in der Fußball-Oberliga die Meisterschaft. Doch kann der Verein auch aufsteigen?

Von Jürgen Schwarz
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Mit Meisterpokal und Medaillen: Nach dem unglaublichen Spiel in Arnstadt kannte der Jubel der Schiebocker keine Grenzen.
Mit Meisterpokal und Medaillen: Nach dem unglaublichen Spiel in Arnstadt kannte der Jubel der Schiebocker keine Grenzen. © privat

Arnstadt. Der Bischofswerdaer FV hat sich mit einem sensationellen Saisonendspurt noch die Meisterschaft in der Fußball-Oberliga Süd gesichert. Beim Staffelletzten in Arnstadt feierte der BFV einen 6:0-Kantersieg und überholte in allerletzter Minute den VFC Plauen, der in Magdeburg mit 2:1 gewann. Am Ende entschied die um einen Treffer bessere Tordifferenz zugunsten der Schiebocker.

Punktgleich waren Plauen und Bischofswerda in den letzten Spieltag gestartet. Die Schiebocker hatten sich in Arnstadt auf hartnäckige Gegenwehr eingestellt, schließlich war Robert Fischer, der Trainer der Gastgeber, von Januar 2021 bis Juni 2023 Chefcoach des VFC Plauen. Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe der BFV durch das Tor von Julius Schmidt seine Offensiv-Bemühungen belohnt sah und in der virtuellen Tabelle auf Platz eins kletterte.

Schiebock führt zur Pause mit drei Treffern

In Magdeburg bejubelten die Plauener nach 35 Minuten das 1:0 und schoben sich wieder nach vorn. Allerdings verringerte sich die bessere Tordifferenz des VFC bis zur Pause auf zwei Treffer, da der BFV in Arnstadt durch Steve Zizka und Miguel Pereira Rodrigues auf 3:0 erhöhte.

Nach dem Wechsel waren es die Bischofswerdaer, die den ersten Treffer durch Rodrigues erzielten (4:0/58.). Jetzt war die bessere Tordifferenz der Plauener auf einen Treffer geschrumpft, aber fünf Minuten später erhöhte der VFC in der Bördestadt auf 2:0. Bis in die Schlussphase hinein tat sich ergebnistechnisch auf beiden Plätzen nichts, hatte Plauen aufgrund der Tordifferenz bis in die letzten Saison-Minuten hinein knapp die Nase vorn.

Auch auf dem Parkplatz nahm das Feiern kein Ende. In weiser Voraussicht hatten die Bischofswerdaer sogar ein wenig Feuerwerk mit auf die Auswärtsfahrt genommen.
Auch auf dem Parkplatz nahm das Feiern kein Ende. In weiser Voraussicht hatten die Bischofswerdaer sogar ein wenig Feuerwerk mit auf die Auswärtsfahrt genommen. © privat

Nach 85 Minuten fiel in Arnstadt das 5:0 für Bischofswerda, aber Schiedsrichter Hendrik Miekautsch (Wimmelburg) gab den Treffer wegen angeblichen Abseits nicht. Nur 180 Sekunden später wurde es dramatisch, denn nun zählte das 5:0 der Schiebocker, nachdem ein Arnstädter ins eigene Netz getroffen hatte.

Verbands-Vize glaubt an Bischofswerdaer Aufstieg

Immer noch lag Plauen in der Tabelle vorn, aber in der 90. Minute verkürzte die FCM-Reserve auf 1:2. Die Schiebocker hatten die vier Tore aufgeholt und krönten schließlich ihren Sturmlauf mit dem 6:0 – Matteo Hecker verwandelte einen Strafstoß in der vierten Nachspielminute. Der Rest war die reine Ekstase im und um den BFV-Tross.

Die Frage, ob die Schiebocker in der kommenden Saison allerdings tatsächlich in der Regionalliga Nordost antreten und dort auf Konkurrenten wie Lok Leipzig, Rot-Weiß Erfurt und den Halleschen FC treffen werden, konnte oder wollte nach dem nervenaufreibenden Saisonfinale niemand konkret beantworten. Vor der Partie hatte BFV-Präsident Andreas Bascha auf Anfrage von Sächsische.de erklärt: „Sollten wir den Titel holen, werden wir uns in Abstimmung mit dem Nordostdeutschen Fußball-Verband zu allen weiteren Schritten zeitnah abstimmen.“

Volkmar Beier, Vizepräsident des Sächsischen Fußball-Verbandes, der nach Arnstadt gefahren war, um den Meisterpokal zu überreichen, gab sich optimistisch: „Der NOFV musste ja zweigleisig planen, um Plauen oder Bischofswerda nach dem Schlusspfiff ehren zu können. Nach einigen kurzen Gesprächen mit den BFV-Verantwortlichen gehe ich davon aus, dass Bischofswerda in der Saison 2024/25 in der Regionalliga antreten wird“.