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Fußball-Oberliga: Bautzen baut am Kader, Bischofswerda kämpft um den Aufstieg

Bischofswerda ist vorm letzten Spieltag punktgleich mit dem Spitzenreiter. Doch will der Verein überhaupt aufsteigen? Bautzen verkündet indes gleich mehrere Neuzugänge, darunter einen Top-Torjäger.

Von Jürgen Schwarz
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Adam (r.) und David Rohlik spielen künftig bei Budissa Bautzen. Die Brüder kommen vom Landesligisten Oberlausitz Neugersdorf.
Adam (r.) und David Rohlik spielen künftig bei Budissa Bautzen. Die Brüder kommen vom Landesligisten Oberlausitz Neugersdorf. © Robert Steinbach

Bischofswerda/Bautzen. Aus sportlicher Sicht kann die Spannung im Titelrennen der Fußball-Oberliga Süd gar nicht größer sein. Die Heimniederlage von Spitzenreiter VFC Plauen am vergangenen Sonntag vor 1.526 Zuschauern gegen den FC Einheit Rudolstadt (1:2) sorgt für ein höchst brisantes Saisonfinale, mit dem wohl kaum noch einer gerechnet hatte.

Punktgleich gehen der VFC und Verfolger Bischofswerdaer FV nun am letzten Spieltag auf Reisen. Die Vogtländer verweisen auf die um vier Treffer bessere Tordifferenz, haben aber, zumindest von der Papierform her, die viel schwierigere Aufgabe zu lösen: Plauen ist beim Tabellen-Vierten 1. FC Magdeburg II zu Gast, die Schiebocker beim Staffel-Vorletzten und feststehenden Absteiger in Arnstadt.

„Jetzt ziehen wir das Ding, wollen Oberliga-Meister werden“, erklärte BFV-Trainer Frank Rietschel gleich nach dem letzten Heimspiel gegen die SG Union Sandersdorf (6:1) selbstbewusst. Doch wie steht die Vereinsführung einem Regionalliga-Aufstieg gegenüber?

Hohe Anforderungen in der Regionalliga

Von 2018/19 bis 2020/21 spielte Bischofswerda bereits in der 4. Liga. Es waren drei Jahre Kampf gegen den Abstieg, drei Jahre, in denen man nicht im eigenen „Wohnzimmer“ (Volksbank-Arena) spielen durfte, drei Jahre mit einem der kleinsten Etats der Liga, drei Jahre mit finanziell anspruchsvollen Auflagen des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV).

Dinge, die auch das BFV-Präsidium beschäftigen und bei einer Sitzung am Dienstag ein wichtiger Tagesordnungspunkt waren. Das Ergebnis lässt Spielraum für Interpretationen. „Wir werden alles daran setzen, den Meistertitel zu holen“, sagt BFV-Präsident Andreas Bascha. „Die Mannschaft steht voll hinter diesem Ziel und wird auch durch das Präsidium und den Verein maximal unterstützt. Sollte uns das gelingen, werden wir uns in Abstimmung mit dem NOFV zu allen weiteren Schritten Anfang nächster Woche abstimmen.“

In Bautzen können die Verantwortlichen der FSV Budissa derweil entspannt den Feierlichkeiten zum 120. Vereinsgeburtstag entgegensehen. Mit dem 3:2 in Ludwigsfelde hatte die Mannschaft des Trainerduos Stefan Richter und Torsten Marx am Sonntag den Klassenerhalt endgültig gesichert.

Neuzugang Wieckiewicz: 24 Tore in 17 Spielen

Einen Tag später wurden die Neuzugänge zwei und drei vorgestellt. Nach Torhüter Yannik Hartmann vom Radeberger SV unterschrieben die Zwillinge Adam und David Rohlik, die von Landesligist FC Oberlausitz Neugersdorf kommen. Die 25 Jahre alten Tschechen-Brüder spielten zuvor unter anderem für den FSV Martinroda und Union Fürstenwalde, sammelten internationale Erfahrung in England und Irland und sollen für die notwendige Stabilität in der Defensive sorgen. „Sie agieren sehr griffig und dynamisch, bringen einiges an Erfahrung mit – auch aus der Oberliga. Sie werden für einen frischen Impuls sorgen“, ist Chefcoach Stefan Richter überzeugt.

Neuzugang Nummer vier ist der polnische Angreifer Dawid Wieckiewicz (27/FSV Oderwitz), der die Torschützenliste in der Landesklasse Ost mit 24 Treffern anführt – obwohl er nur 17 Partien absolviert hat. Budissa bestätigte den Transfer am Donnerstag. „Dawid ist ein kerniger Typ, der sich auf dem Platz durch eine robuste, körperliche und unbekümmerte Spielweise auszeichnet. Mit seiner Art und Weise passt er menschlich sehr gut in das Mannschaftsgefüge und wird so auch seinen Weg in der Oberliga gehen. Davon sind wir überzeugt“, sagt FSV-Präsident Sven Johne.

Am Samstag steht das letzte Punktspiel für die Budissen an. Zu Gast ist ab 14 Uhr der Tabellen-Sechste VfB 1921 Krieschow. Gespielt wird im Nachwuchszentrum Humboldthain. Bereits ab 10 Uhr lädt der Verein zu einem Familienfest bis 22 Uhr ein. „An diesem Tag gibt es zwei sportliche Höhepunkte“, sagt Pressechef Robert Steinbach. „Um 11 Uhr wird das Hinspiel der Aufstiegsrelegation der U 17 gegen den FC Stollberg angepfiffen. Um 14 Uhr steht dann das Oberliga-Saisonfinale an.“