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Trauer um "Dixie" Dörner - sein Leben in Bildern

Aus der Geschichte von Dynamo und des DDR-Fußballs ist Hans-Jürgen "Dixie" Dörner nicht wegzudenken. Eine Foto-Auswahl seiner schönsten Momente.

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1990: Dörner albert mit Fußball-Bundestrainer Berti Vogts im Frankfurter Waldstadion herum.
1990: Dörner albert mit Fußball-Bundestrainer Berti Vogts im Frankfurter Waldstadion herum. © dpa

Er war der "Beckenbauer des Ostens" - auch wenn Hans-Jürgen Dörner das nicht so gern über sich las. Aber der Vergleich mit Franz Beckenbauer drängte sich förmlich auf. Auch "Dixie" Dörner war mit seiner modernen Interpretation des Liberos seiner Zeit weit voraus, zudem galt er als die Lichtgestalt des Fußballs in der ehemaligen DDR.

In der Nacht zu Mittwoch verstarb der wohl begabteste Spieler, den die DDR hervorgebracht hat, nach langer und schwerer Krankheit sechs Tage vor seinem 71. Geburtstag.

Eine Auswahl seiner schönsten Momente:

© imago

Blumen für den Olympiasieg

Die Weltmeisterschaft zwei Jahre zuvor in der Bundesrepublik hatte Dixie Dörner aufgrund einer Gelbsucht verpasst, für ein weiteres EM- oder WM-Turnier hatte sich die DDR-Auswahl nie qualifiziert. Deshalb blieb der Olympiasieg 1976 in Montreal sein größter Erfolg. Auf dem Foto steht er vorn als Zweiter von links mit seinen Dresdner Vereinskollegen Reinhard Häfner und Gert Heidler (hinten) sowie Hartmut Schade, Dieter Riedel und Gerd Weber (vorn).

© Frank Kruczynski

Kämpfer und Fußballästhet

Es ist ein eher untypisches Foto, das im XXL-Format auch im Harbig-Stadion hängt. Es zeigt Dörner 1979 im Spiel in Zwickau als Kämpfer mit schlammverschmiertem Trikot. Dabei war er eher ein Fußballästhet.

© dpa-Zentralbild

Treue zu den Schwarz-Gelben

558 Spiele für Dynamo – diese Zahl sagt schon alles aus über sein Verhältnis zu seinem Verein, zu dem er 1967 gekommen war und bis zu seinem Karriereende blieb. „Ich hatte nie das Bedürfnis, irgendwo anders hinzugehen“, sagte er (im Foto vorn 3. von links) einmal. Nach seinen Trainerstationen kehrte er zu den Schwarz-Gelben zurück. F

© imago sportfotodienst

Wimpelträger im Klub der 100

Er war Kapitän und Libero – und öfter als er spielte nur Joachim Streich in der DDR-Nationalmannschaft. Der Stürmer von Hansa Rostock und des 1. FC Magdeburg war 102 Mal für die Auswahl im Einsatz, Dörner (ganz vorn) brachte es auf 100 Partien. Wobei bis heute darüber gestritten wird, welche Duelle als offizielle Spiele der A-Auswahl gewertet werden. In manchen Statistiken steht Dörner bei 98, in anderen bei 105.

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Zwei Legenden für Deutschland

Beim DFB machte ihn Berti Vogts zu seinem Assistenten, ließ ihn bei der EM 1992 in Schweden und bei der WM 1994 in den USA die Gegner beobachten. „Ich kann nur von ihm schwärmen“, sagt Vogts über Dörner. „Ich habe selten einen so freundlichen Menschen kennengelernt. Wie er mit uns geredet und zusammengearbeitet hat, das hat mir imponiert.“

© Steffen Unger

Fachsimpeln im Dreierpack

Seinen Verein hat Dörner immer wieder beraten – egal, ob in offizieller Funktion oder nicht. Mit Ralf Minge (Mitte) stand er noch gemeinsam auf dem Platz, das Engagement von Reiner Calmund in Dresden war deutlich kürzer. Als externer Berater sollte der Manager helfen, den Verein für Investoren zu öffnen. Das scheiterte am Widerstand der Mitglieder.

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Eine Tribüne trägt seinen Namen

Im April 2021 erhielt erstmals eine Tribüne im Rudolf-Harbig-Stadion den Namen eines ehemaligen Spielers. Natürlich fiel die Wahl auf Dixie. Bis zu 5.900 Zuschauer finden auf seiner Tribüne Platz. Sein Verein würdigte ihn am Traditionstag zudem mit einem Dokumentarfilm, einer Sonderbriefmarke und einer Münze aus Bronze.

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Das Talent aus Görlitz

Als Schlaks kam Dörner 1967 zu Dynamo, Talent hatte er – aber wohin mit ihm? Zunächst wurde in den Sturm gestellt. Vielleicht ist das ein Grund, warum es ihn später nie am eigenen Strafraum hielt. 101 Tore sind für einen Abwehrspieler eine beachtliche Trefferquote.

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Der Lässige

Dörner (2.v.r), der später per Foulstrafstoß das 3-0 erzielt, stoppt lässig einen französischen Angriff am 25.07.1976 im Lansdowne Park von Ottawa während des Viertelfinalspieles gegen Frankreich (4-0) des Fußball-Turnieres bei den Olympischen Sommerspielen von Montreal, links Lothar Kurbjuweit.