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Investoren-Krise beim Chemnitzer FC - Handwerker steigt ein

Drei Firmen verkaufen ihre Anteile bei den Chemnitzer Profifußballern an den Chef einer Heizungs- und Sanitärfirma. Auch einen neun Vorstand gibt's. Kommt der Verein jetzt zur Ruhe?

Von Ulrich Wolf
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Der Chemnitzer FC kommt nicht zur Ruhe. Nun haben drei Gesellschafter die Spielbetriebs-GmbH verlassen.
Der Chemnitzer FC kommt nicht zur Ruhe. Nun haben drei Gesellschafter die Spielbetriebs-GmbH verlassen. © SZ-Archiv: Robert Michael

Chemnitz. Der Unternehmer Olaf Pönisch verstärkt seinen Einfluss beim Fußball-Regionallisten Chemnitzer FC (CFC). Der Verein teilte am Dienstag mit, Pönisch habe die bisherigen Gesellschafteranteile des Maschinenbauers Niles-Simmons-Hegenscheidt, einer Vermögensverwaltung sowie der Müller Gusstechnik an der Chemnitzer FC Fußball GmbH gekauft.

Pönisch, der mit einem Partner eine Sanitär-, Gas- und Wasserinstallationsfirma sowie ein Immobilienfirma führt, verfügt damit über sechs Prozent bei der Spielbetriebs-GmbH. Pönisch stärke damit "den Zusammenhalt der Gesellschafter", erklärte der CFC. Der Verein und die erste Mannschaft stünden an erster Stelle, "sodass wir zukünftig keinerlei Raum für persönliche Befindlichkeiten bieten".

Nach einem Bericht der Freien Presse steigen die bisherigen drei Gesellschafter aus, weil sie die Vorwürfe der Misswirtschaft nicht teilten. Knut Müller, Chef des Ex-Gesellschafters Müller Gusstechnik und Aufsichtsratsvorsitzender beim CFC, betonte dem Online-Portal der Zeitung zufolge, innerhalb der Betriebsgesellschaft seien "für uns unabdingbare Werte verloren gegangen". Es sei daher "für uns unausweichlich, die CFC GmbH zu verlassen".

Die Chemnitzer FC Fußball GmbH besteht somit nunmehr nach Vereinsangaben aus acht Gesellschaftern. Insgesamt sind bislang 13 Prozent der möglichen 49 Prozent Gesellschafteranteile beim Chemnitzer FC verkauft. Hauptgesellschafter ist der Chemnitzer FC e. V. mit aktuell 87 Prozent. Für weitere Anteilsverkäufe liefen Gespräche mit verschiedenen Interessenten.

Seit einer Woche hat der Verein zudem einen neuen Vorstand. Zu dem vierköpfigen Gremium zählt mit Jana Pönisch die Ehefrau von Olaf Pönisch. Das Paar ist in Niederwiesa zuhause. Vorsitzender ist der 52 Jahre alte Chef der Food Star GmbH, Helmut Brunhuber.

Der CFC leidet seit Jahren unter finanziellen Schwierigkeiten. 2019 war man sogar insolvent. Aus Kostengründen mussten acht Leistungsträger vor Beginn der neuen Saison abgegeben werden. Der CFC bestreitet Ende Juli sein erstes Spiel in der neuen Regionalliga-Saison gegen Carl Zeiss Jena. Das Sachsenpokal-Finale Anfang Juni hatte man 0:3 gegen Lokomotive Leipzig verloren.