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Dynamos Trainer fordert Geduld

Dynamos Saisonstart in der 3. Fußball-Liga war durchwachsen. Trainer Markus Anfang versucht zu beruhigen und verweist auf den kommenden Gegner Elversberg.

Von Timotheus Eimert
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Dynamos Trainer Markus Anfang weiß um die Stärken seiner Mannschaft. Vor dem Heimspiel gegen Elversberg lobt er aber auch den Gegner.
Dynamos Trainer Markus Anfang weiß um die Stärken seiner Mannschaft. Vor dem Heimspiel gegen Elversberg lobt er aber auch den Gegner. © dpa/PA/Robert Michael

Dresden. Vier Spiele von 38 Spielen sind in der 3. Fußball-Liga absolviert. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen war Dynamos Saisonstart durchwachsen. Vor allem die Niederlage in Köln und die Leistung in der ersten Halbzeit trugen nicht gerade dazu bei, dass ohnehin schon unruhige Dresdner Umfeld zu begeistern.

Trainer Markus Anfang hat deswegen vor dem Heimspiel am Samstag gegen den SV Elversberg erneut um Geduld mit seinem Team gebeten. „Wir haben eine Mannschaft, die jung ist, die ausbaufähig ist, die aber natürlich noch Zeit braucht“, sagte der 48-Jährige auf der Pressekonferenz vor der Partie.

Anfang verwies dabei auch auf den kommenden Gegner. Der reise mit sehr viel Selbstvertrauen nach Dresden. Der Aufsteiger hat einen für seine Verhältnisse perfekten Saisonstart hingelegt. Drei Siege aus vier Spielen, dazu Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen aus dem Pokal geworfen.

„Das ist eine Mannschaft, die länger zusammenspielt. Wenn du dann noch Erfolgserlebnisse hast, schweißen die noch mehr zusammen“, lobte Anfang die Saarländer. „Es gibt dadurch auch eine große Stabilität in der Mannschaft. Rückschläge während des Spiels werfen eine Mannschaft dann nicht um, sie bleibt im Plan.“

Anfang hat bewiesen, dass er eine Mannschaft formen kann

Das sei derzeit der große Unterschied zu Dynamo, meint Anfang. „Mit Horst Steffen haben sie einen Trainer, der seit 2018 mit den Jungs arbeitet. Das ist gewisse Stabilität und eine Kontinuität, die aufgebaut worden ist. Dann überrascht es nicht, wenn man die Leistung auch eine Liga höher abrufen kann.“ Er selbst ist gerade erst mal knapp zwei Monate da. Dazu musste er nach dem Abstieg erst einmal eine Mannschaft aufbauen.

Sportchef Ralf Becker weiß um diese derzeit spezielle Situation und stärkte in den vergangenen Tagen die Position des Trainers. „Wir sollten nach einer Niederlage nicht grundsätzlich alles schon wieder infrage stellen“, sagte er am Donnerstag und betonte, dass Anfang seine Unterstützung habe.

Die Mannschaft brauche einfach Zeit, die Spielidee des Trainers zu verinnerlichen und geschlossen aufzutreten. Dass Anfang ein potenzielles Team entwickeln kann, das um den Aufstieg mitspielt, hat er bereits bewiesen. „Mit Kiel haben wir damals auch eine Mannschaft aufgebaut und sind nach dem Aufstieg in der zweiten Liga Dritter geworden“, sagte Anfang selbst.

Elversberg als Vorbild für Dynamo

Über den SV Elversberg, der derzeit auf dem vierten Tabellenplatz steht, sei er auch deshalb nicht überrascht. „Du gehst raus, um Spiele zu gewinnen, und nicht, um Spiele nicht zu verlieren. Elversberg ist eine Mannschaft, die das sehr gut verkörpert“, sagte er.

Dass der kommende Gegner nichts zu verlieren hätte, sieht Anfang anders. „Der, der nichts wert ist, hat auch nichts zu verlieren. Ich glaube aber, dass Elversberg schon einiges wert ist und dementsprechend auch etwas zu verlieren hat. Die Mannschaft denkt mehr darüber nach, etwas zu gewinnen, weil sie in den letzten Spielen erfolgreich war“, sagte er.

Elversberg sei deswegen ein Vorbild für seine Mannschaft. „Wir wollen auch rausgehen und gewinnen. Vor allem nach dem, was letzte Saison hinten heraus nicht so positiv gelaufen ist, wo man viele Spiele nicht gewonnen hat“, erklärte Anfang, der dabei auch vor der Offensivstärke des Gegners warnte.

Anfang will sich auf seine Mannschaft konzentrieren

„Es ist eine Mannschaft, die in der Meisterschaft schon zweimal vier Tore geschossen hat und im Pokal gegen Bundesligist Bayer Leverkusen fünf“, sagt der Trainer. „Dann weiß man, dass sie vorne eine Durchschlagskraft haben und vorne Tore machen können. Sie arbeitet sehr aggressiv gegen den Ball. Das kommt nicht von ungefähr. Das ist harte Arbeit.“

Dennoch will Anfang nicht ausschließlich auf den Gegner schauen. Im Gegenteil, er will seinem Team seine Spielidee vermitteln. „Wir müssen uns auf uns konzentrieren. Wenn wir das auf den Platz bringen, was wir trainieren, dann ist es nicht entscheidend, wie Elversberg vorher gespielt hat“, erklärt er.

Personell kann Anfang sehr wahrscheinlich wieder auf Christian Conteh und Michael Akoto zurückgreifen. Beide trainierten diese Woche mit der Mannschaft. „Jetzt müssen wir schauen, wie sie die Einheiten verkraftet haben“, sagte er. Verzichten muss er weiterhin auf Luca Herrmann, Panagiotis Vlachodimos, Jongmin Seo und Robin Becker, die längerfristig ausfallen.