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Dynamos Vize-Kapitän hadert mit dem 0:0 im Top-Spiel: "Hätte, hätte, Fahrradkette"

Paul Will ärgert sich nach dem Spitzenspiel gegen den SSV Ulm 1846 vor allem über das Ergebnis. Im Interview spricht der Vize-Kapitän von Dynamo Dresden auch über die Platzverweise und Schiedsrichter Patrick Ittrich.

Von Timotheus Eimert
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Dresdens Mittelfeldspieler Paul Will war nach dem 0:0 im Spitzenspiel gegen den SSV Ulm 1846 nicht zufrieden. "Ein Punkt ist für den Gegner zufriedenstellender als für uns", sagte Dynamos Vize-Kapitän.
Dresdens Mittelfeldspieler Paul Will war nach dem 0:0 im Spitzenspiel gegen den SSV Ulm 1846 nicht zufrieden. "Ein Punkt ist für den Gegner zufriedenstellender als für uns", sagte Dynamos Vize-Kapitän. © dpa/PA/Robert Michael

Paul Will, hätte Stefan Kutschke kurz vor dem Ende den Siegtreffer gemacht, hätte man ihn sicherlich auf der Sänfte aus dem Stadion getragen. Wie fühlt sich das 0:0 im Top-Spiel gegen den SSV Ulm 1846 jetzt an?

Hätte, hätte, Fahrradkette. Wenn du das Spiel so beendest, fühlt es sich bitter an.

Ist der Punkt gegen Spitzenreiter Ulm zu wenig?

Wir hätten gern gewonnen und sind auch gut ins Spiel gestartet. Mit elf Mann auf dem Platz hatten wir die Oberhand und haben uns einige Chancen heraus gespielt. Wir haben uns oft durchgesetzt, viele Zweikämpfe gewonnen. Ich hatte insgesamt ein sehr gutes Gefühl. Ein Punkt ist für den Gegner deshalb zufriedenstellender als für uns.

Stimmen Sie darin überein, dass die letzte Chance von Ulm vor drei Wochen noch ins Tor gegangen wäre anstatt an den Pfosten?

Vielleicht auch in der Hinrunde. Es wäre ein für uns klassisches Gegentor geworden. Einer tritt halbwegs gegen die Kugel und das Ding geht rein. Das war schon häufiger bei uns so.

Beeinflusst wurde das Spiel auch von den beiden Platzverweise. Nach 30 Minuten sah zunächst Ulms Verteidiger Romario Rösch die Gelb-Rote Karte, kurz vor der Pause bekam Kevin Ehlers nach einer Notbremse Rot. Hat die Mannschaft die Überzahl zu schnell hergegeben?

Sowas kann passieren, es ist extrem ärgerlich. Mit einem Mann mehr hätten wir es hinten heraus nutzen können. Dann hätte Ulm nicht so anrennen und auf Augenhöhe mitspielen können. Das hätte uns vielleicht gutgetan. Aber so ist es nicht gewesen, wir haben es zu schnell hergegeben und müssen damit umgehen.

Welche besondere Rolle haben Sie nach dem Platzverweis von Kevin Ehlers bekommen?

Gegen den Ball habe ich Innenverteidiger gespielt, da haben wir ganz normal die Viererkette gebaut. Mit dem Ball, wenn es der Ballbesitz zeitlich zugelassen hat, bin ich wieder auf die Sechs vor. Das hat ganz gut funktioniert. Die Null steht und die eine oder andere ganz gute Mittelfeldsequenz haben wir heraus gespielt. Aber ein 0:0 ist ein 0:0.

Stand häufiger im Mittelpunkt des Geschehens: Schiedsrichter Patrick Ittrich, umringt von Ulms Max Brandt, Philipp Maier, Leonardo Scienza und Felix Higl.
Stand häufiger im Mittelpunkt des Geschehens: Schiedsrichter Patrick Ittrich, umringt von Ulms Max Brandt, Philipp Maier, Leonardo Scienza und Felix Higl. © dpa/PA/Robert Michael

Wie bewerten Sie die Leistung des Schiedsrichters Patrick Ittrich?

Ich hatte während des Spiels wieder das Gefühl, dass jede 50:50-Aktion gegen uns gepfiffen wird. Ich weiß nicht, wie viele Standards wir hatten – mit seitlichen Freistößen vielleicht 15 Stück. 10 wurden uns wieder abgepfiffen. Es ist von Woche zu Woche ein ähnliches Bild, es ist ermüdend.

Sie selbst haben Ihre fünfte Gelbe Karte gesehen und sind nun gegen Münster gesperrt.

Ja, es ist ziemlich bitter.

Was nehmen Sie Positives aus diesem Spiel mit?

Wir haben die Null gehalten und nicht in der letzten Minute noch einen Punkt verschenkt, das ist ja wie gesagt auch schon passiert.

Und Dynamo steht jetzt wieder auf einem direkten Aufstiegsplatz.

Ja, auch daran muss man sich hochziehen. Wir müssen uns an dem zweiten Platz und dem gegentorlosen Nachmittag aufrichten. Das kann sich aber von Woche zu Woche wieder ändern. Wir haben noch direkte Duelle, das bleibt spannend. Da wird sich noch ein bisschen etwas tun.

Notiert in der Mixed-Zone nach dem 0:0 gegen Ulm.