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HC Elbflorenz gelingt eine kleine Sensation

Die Zweitliga-Handballer aus Dresden gewinnen beim Spitzenreiter Balingen-Weilstetten. Ein Mann ragt dabei besonders heraus.

Von Alexander Hiller
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Kapitän Sebastian Greß gelangen gegen den Tabellenführer elf Tore.
Kapitän Sebastian Greß gelangen gegen den Tabellenführer elf Tore. © Lutz Hentschel

Dresden. Der HC Elbflorenz ist mit einer kleinen Sensation ins neue Kalenderjahr gestartet. Die Dresdner feierten am letzten Spieltag der Hinrunde der 2. Handball-Bundesliga einen Auswärtssieg bei der bislang überragenden Mannschaft der Liga. Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten musste am Samstag beim 29:33 (13:14) gegen den HC Elbflorenz erst die zweite Saisonniederlage überhaupt einstecken. Dass der Erstligaabsteiger trotz der Pleite gegen Dresden seinen Status als souveräner Spitzenreiter behalten, deutet an, welche Ausnahmestellung die Baden-Württemberger derzeit einnehmen.

Umso bemerkenswerter ist der Sieg der Elbestädter zu bewerten. Die profitierten bei ihrer Überraschung sicherlich auch davon, dass es für beide Teams nach der Vorbereitungsphase und der WM-bedingten Pause der erste Leistungstest auf Pflichtspielebene war und sich mithin die antrainierten Automatismen erst nach und nach einspielen müssen.

Insofern hat HC-Trainer Rico Göde in der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison mit seiner Mannschaft offenbar hervorragende Arbeit geleistet. Das Team überspielte den kurzfristigen Ausfall von Kreisläufer und Abwehrhüne Philip Jungemann souverän überspielten. Der 25-Jährige, der nach der Saison zum Erstliga-Schlusslicht ASV Hamm-Westfalen wechselt, fällt mit einem Außenbandriss am Sprunggelenk für sechs bis acht Wochen aus. „Wir haben vor allem den Rückraum des Gastgebers sehr gut im Griff gehabt und im eigenen Angriff waren wir brutal effektiv. Wir können uns sehr viel aus diesem Spiel mitnehmen“, betonte Göde.

Daumen hoch: Linkshänder Rene´Zobel erzielte gegen seinen Ex-Verein vier Tore.
Daumen hoch: Linkshänder Rene´Zobel erzielte gegen seinen Ex-Verein vier Tore. © Jan Huebner

Unter anderem die Erkenntnis, dass seine Mannschaft tatsächlich offenbar weitaus besser ist, als es der Tabellenplatz widerspiegelt. Dafür muss freilich viel passen. Nach dem Saison-Fehlstart, der die Dresdner bis auf einen Abstiegsplatz beförderte und auch bei dem auch Trainer Göde scharf unter Kritik geriet, haben die Elbestädter nun zur Aufholjagd angesetzt. Jahresübergreifend konnten die Dresdner sechs der letzten sieben Partien für sich entscheiden. „Wir sind logischerweise sehr glücklich. Ich könnte heute sehr viele Leute hervorheben. Am Ende war es eine sehr gute Mannschaftsleistung“, erklärte der HC-Trainer nach der Partie.

Tatsächlich ragte in seiner Mannschaft mindestens ein Spieler mit einer fantastischen Leistung heraus. Kapitän Sebastian Greß gab 14 Würfe auf das Balinger Gehäuse ab, elf davon zappelten auch im Netz. Eine Nominierung für die Mannschaft des Spieltages scheint dem 27-Jährigen sicher. Der in Großenhain aufgewachsene Denker und Lenker führte sein Team beim Spitzenreiter zu einer Leistung, die Maßstäbe setzt. Nach einer 4:0-Führung ließen die Dresdner den Favoriten nie wirklich herankommen, die Ein-Tore-Führung der Gäste zur Halbzeit war nach dem Superstart das knappste Zwischenergebnis. Nach dem Seitenwechsel setzte sich der HC Elbflorenz Tor für Tor ab.„Ich hätte mir meine Rückkehr hierher besser nicht vorstellen können. Ich habe mich gefreut auf die Leute hier. Dass wir dann so ein Spiel leisten, freut mich ganz besonders, dass wir das als Mannschaft gut gemacht haben und immer eine Antwort hatten“, sagte HC-Profi René Zobel. Dem Linkshänder gelangen gegen seinen Ex-Verein vier Treffer.

„Wir haben jetzt ein Spiel gegen eine Top-Mannschaft gewonnen, müssen uns erst mal aus dem Mittelfeld rauskämpfen. Wenn wir so weitermachen, dann kann es nur gut laufen. Wir wollen das Beste daraus machen“, sagte Zobel.