Update Sport
Merken

Tor-Rekord: HC Elbflorenz bleibt daheim eine Macht

Im achten Heimspiel feiert der Handball-Zweitligist aus Dresden den siebenten Sieg. Das macht Lust auf mehr: Knapp 2.000 Besucher sehen das ebenso.

Von Alexander Hiller
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Erneut durfte der Handball-Zweitligist HC Elbflorenz einen Heimsieg bejubeln.
Erneut durfte der Handball-Zweitligist HC Elbflorenz einen Heimsieg bejubeln. © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Der HC Elbflorenz bleibt eines der heimstärksten Teams in der 2. Handball-Bundesliga. Am Sonntag feierte das Team von Trainer André Haber im siebenten Heimspiel der laufenden Saison den sechsten Erfolg vor heimischem Publikum. Den 40:33-Sieg (17:14) gegen den VfL Eintracht Hagen wollten 1.816 Zuschauern in der Ballsport-Arena sehen.

Die Handballer buhlten dabei um die Zuschauergunst gegen zur gleichen Zeit antretende Dresdner Profiteams: den Drittliga-Balltretern von Dynamo und den Dresdner Eislöwen – Luftlinie nur wenige hundert Meter entfernt. Diejenigen, die noch nicht den Weg in den Dresdner Handball-Tempel fanden, haben tatsächlich wieder einen spektakulären Auftritt der besten Handballmannschaft der Stadt verpasst.

Noch nie in seiner Zweitliga-Geschichte hat der HC Elbflorenz so viele Tore in einem Spiel erzielt wie diesmal. Die bisherige interne Rekordmarke stammt aus der Saison 2020/21 - damals setzten sich die Dresdner mit 37:31 gegen Hamburg durch. "Ich möchte meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, weil ich schon sehe, wie gierig, wie hungrig wir auf die zwei Punkte waren", sagte HC-Trainer André Haber. Der 38-Jährige ergänzte: Das hat sich in einer Brutalität im Angriff widergespielt, wo wir von der Quote her unser bestes Spiel in der Offensive gemacht haben."

Leistungsträger fehlt wegen Geburt seines Kindes

Denn die Dresdner überspielten erneut ein vermeintlich schwerwiegendes Handicap. Anders als ursprünglich angekündigt, konnte André Haber im rechten Rückraum erneut keinen gelernten Linkshänder aufbieten. Julian Possehl fehlte weiterhin wegen eines Infekts. Der litauische Nationalspieler Mindaugas Dumcius aus einem weitaus erfreulicheren Grund. Seine Frau Aurelija brachte in der Nacht zum Sonntag das erste Kind des Paares auf die Welt.

Für die beiden etatmäßigen Profis auf dieser Position mussten abwechselnd Justin Döbler und Nils Kretschmer einspringen, beide Rückraumspieler, aber Rechtshänder. Das ist auf dieser Position tatsächlich ein erheblicher sportlicher Nachteil.

Ivar Stavast provozierte bereits in der siebenten Minute eine mit entscheidende Rote Karte für den Gegner.
Ivar Stavast provozierte bereits in der siebenten Minute eine mit entscheidende Rote Karte für den Gegner. © Jürgen Lösel

Doch den bügelten die Dresdner erneut aus – denn die Hausherren fanden auf die unorthodoxe Spielweise des Kontrahenten tatsächlich die richtigen Antworten. „Hagen bringt eine besondere Spielweise mit. Aus meiner Sicht ist das eine Mannschaft, die unglaublich viel über den Rückraum abschließt. Die Jungs dabei hat mit viel, viel Feuerkraft – egal von welcher Rückraum-Position“, hatte HC-Trainer André Haber im Vorfeld gewarnt.

„Das ist in der Art und Weise, in der Häufigkeit schon ein bisschen besonders in der Liga“, schätzte der 38-Jährige noch am Donnerstag ein. Doch der Kontrahent beraubte sich sehr zeitig in der Partie eines wichtigen Mittels gleich selbst. Der 1,99 Meter große Rückraum-Riese Alexander Weck, Leihgabe vom Erstligisten Bergischer HC, musste nach einem harten Foul an Dresdens Ivar Stavast bereits in der siebenten Minute per Roter Karte das Spielfeld verlassen.

Kapitän Greß erzielt erneut die meisten Tore

Wecks Fehlen erleichterte der vielhändigen HC-Abwehr etwas die Arbeit. Nicht umsonst hatte André zuvor betont: „Wir brauchen eine gute Abwehr – plus Torhüter.“ Dieses Zusammenspiel klappte an diesem Sonntagabend wieder einmal beispielgebend. Schon bis zur Halbzeit hatte sich der HC Elbflorenz eine kleine, aber feine Führung herausgearbeitet (17:14).

Diesen Vorsprung baute der Tabellensechste später noch aus (23:17/38.) und steuerte spätestens ab diesem Zeitpunkt auf den nächsten Heimsieg zu. Allerdings auch deshalb, weil die Qualität der Hagener Hintermannschaft diejenige der VfL-Offensive nicht erreicht. „Vorne eher hui, hinten eher pfui“, hatte Elbflorenz-Sportdirektor Rico Göde die Qualitäten des Gegners kurz zusammengefasst. Aber: „Ein Kader mit Qualität", betonte der 40-Jährige.

Dank der Treffer von Sebastian Greß (9), Lukas Wucherpfennig (8), Jonas Thümmler (7) sowie Doruk Pehlivan (6) und einer über die gesamte Spielzeit kompakten Deckung feierten die Dresdner am Ende ausgelassen mit ihren Fans. „Die Stimmung ist nach vor super in der Mannschaft. Unser Trainer sagt es immer wieder: Heimspiele sind heilig“, betonte Lukas Wucherpfennig. Das wird von Spiel zu Spiel deutlicher.