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Nach langer Zwangspause: Dresdens Ex-Nationalspieler meldet sich zurück

Handball-Zweitligist HC Elbflorenz Dresden startet mit einer positiven Nachricht, aber ohne drei Profis in die Vorbereitung. Auch der erste Neuzugang ist jetzt fix.

Von Alexander Hiller
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Nach Monaten quälender Zwangspause stieg Maximilian Janke am Donnerstag wieder ins Teamtraining des HC Elbflorenz ein.
Nach Monaten quälender Zwangspause stieg Maximilian Janke am Donnerstag wieder ins Teamtraining des HC Elbflorenz ein. © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Der Start ist gut abgewogen. Vor dem Beginn der Vorbereitung am Donnerstag auf die zweite Phase in der 2. Handball-Bundesliga ließ André Haber, Trainer des HC Elbflorenz seine Profis auf die Waage steigen. „Das gehört mittlerweile dazu. Wir haben diverse Tests“, sagte der 38-Jährige. Schließlich hatten seine Schützlinge seit dem 26. Dezember frei.

Zum Start versammelte Haber seine gesamte Mannschaft – mit drei Ausnahmen: Ivar Stavast spielt die Europameisterschaft mit seiner holländischen Nationalmannschaft, Nils Greilich absolviert seine Grundausbildung als Sportsoldat bei der Bundeswehr – und Doruk Pehlivan war gerade vom Trainingslager der türkischen Nationalmannschaft zurückgekehrt.

Janke hinterlässt kraftvollen Eindruck

Erfreulicherweise zählt Ex-Nationalspieler Maximilan Janke (sieben Länderspiele) nicht mehr zu den Fehlenden. Bei dem 30-Jährigen wurde Anfang der Saison im Rahmen einer kardiologischen Routineuntersuchung eine internistische Auffälligkeit diagnostiziert. Zuvor hatte sich Janke im ersten Mannschaftstraining einen Muskelfaserriss zugezogen. Deshalb konnte der Rückraumspieler bisher noch kein Spiel für die Dresdner absolvieren. Das könnte sich nun ändern. Vielleicht schon beim ersten Spiel im neuen Jahr am 9. Februar – daheim gegen Hamm-Westfalen. „Ich freue mich sehr, er kann wieder voll mittrainieren“, sagte André Haber. Im ersten Training der Vorbereitung hinterließ der Maximilian Janke einen unheimlich motivierten und auch körperlich kraftvollen Eindruck.

Der in Meerane aufgewachsene Handballlehrer wird mit dem aktuellen Tabellenachten in den ersten Tagen natürlich im Grundlagenbereich arbeiten. „Meine ersten Eindrücke waren gut. Auch am Wochenende stehen vier Einheiten an, wir machen aber nicht jeden Tag zwei Einheiten“, sagt André Haber.

Bei Trainer André Haber standen zum Start der Vorbereitung eine ungewöhnliche Spielform, verschiedene Offensiv-Strategien und ein Konditionskreis auf dem Programm.
Bei Trainer André Haber standen zum Start der Vorbereitung eine ungewöhnliche Spielform, verschiedene Offensiv-Strategien und ein Konditionskreis auf dem Programm. © Foto: SZ/Veit Hengst

Er hat sich – natürlich – auch mit dem EM-Start der deutschen Nationalmannschaft ausführlich befasst. „So eine Kulisse in einem Fußballstadion ist etwas ganz Besonderes für die Spieler. Ich glaube, aber auch etwas gewöhnungsbedürftig für die Stadionzuschauer. Als ein Einzelevent eine richtig gute Sache“, findet Haber, entpuppt sich aber als Traditionalist: „Ich denke, es ist gut, dass es jetzt in Handball-Arenen weitergeht.“

Der deutschen Nationalmannschaft traut der ehemalige Erstliga-Coach sehr viel zu. „Mit dem Rückzugverhalten, der Abwehr- und Torhüterleistung kann die deutsche Mannschaft sehr zufrieden sein, das war ein stabiler Start – vor allem unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen.“ Um den Spielplan der deutschen Mannschaft baut der Dresdner Trainer seinen Trainingsplan allerdings nicht – obwohl das Team von Auswahlcoach Alfred Gislason ohnehin meistens in der TV-Prime-Time antritt. „Unser Training ist wichtig, wenn es dann auch so passt, dass wir die Spiele von Ivar und den Deutschen sehen können, ist es umso schöner“, sagt er.

Nach den ersten schweißtreibenden Trainingstagen bestreitet der HC Elbflorenz am 20. Januar den ersten Wettkampf in der Vorbereitung – ein Benefizspiel beim SC Riesa zugunsten der Riesaer Kindertagesstätten Lerchenweg und Pfiffikus.

Erster Neuzugang für nächste Saison kommt aus Dessau

Zudem vermeldete der HC Elbflorenz nun bereits den ersten Neuzugang für die Saison 2024/25. Rückraumspieler Timo Löser wechselt vom Liga-Konkurrenten Dessau-Roßlauer HV an die Elbe und erhält einen Zweijahresvertrag. Der 24-Jährige erzielte für das Team aus Sachsen-Anhalt in den bisher 19 Partien der aktuellen Spielzeit 117 Treffer und ist damit der zweitbeste Torschütze der Liga. „Ich freue mich sehr, dass Timo in der kommenden Saison ein Teil unserer Mannschaft sein wird. Er hat sich in den letzten Jahren zu einem der stärksten Rückraumlinken der 2. Liga entwickelt hat“, sagte HC-Trainer André Haber.

„Ich freue mich sehr auf meinen Wechsel zum HC Elbflorenz. Der Verein hat ein enormes Potenzial und bietet optimale Bedingungen. Somit ist es nach fünf Jahren in Dessau nun der nächste logische Schritt meiner Handballkarriere. Besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit André, unter dessen Leitung ich bereits in der A-Jugend trainiert habe", sagte Neuzugang Löser in einer Pressemitteilung des Vereins.