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Wie Jungemann seinen Abschied vom HC Elbflorenz erklärt

Sein Ersatz hat bereits unterzeichnet. Nun erklärt Kreisläufer Philip Jungemann, weshalb er beim Dresdner Handball-Zweitligisten nicht verlängert.

Von Alexander Hiller
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Philip Jungemann hat in dieser Saison auch offensiv den Durchbruch beim HC Elbflorenz geschafft. 42 Tore hat der 25-Jährige in dieser Saison bereits erzielt.
Philip Jungemann hat in dieser Saison auch offensiv den Durchbruch beim HC Elbflorenz geschafft. 42 Tore hat der 25-Jährige in dieser Saison bereits erzielt. © Matthias Rietschel

Dresden. Der Handball-Zweitligist HC Elbflorenz hat schnell reagiert auf den überraschenden Abgang von Philip Jungemann nach dem Saisonende. Für den Kreisläufer kehrt Jonas Thümmler (29) vom Tabellenvorletzten HC Empor Rostock an die Elbe zurück. Thümmler spielte von 2019 bis 2021 bereits in Dresden, dann wollte ihn der Verein nicht mehr halten. Dessen Vorgänger Philip Jungemann erklärt nun im SZ-Interview, weshalb es ihn aus Dresden wegzieht und welche Ziele er mit dem HC Elbflorenz im verbleibenden halben Jahr noch anpeilt.

Philip, Ihre Entscheidung, nicht in Dresden bleiben zu wollen, kam für viele überraschend. Speziell in dieser Saison vermittelten Sie den Eindruck, dass sie nach Ihren Aufgaben in der Abwehr endlich auch vorn im Angriff Ihren Weg gefunden haben. Was hat letztlich den Ausschlag gegeben?

Ja, ich glaube auch, dass es für einige überraschend kommt. Eine neue Herausforderung suche ich eigentlich nicht. Das war für mich eine sehr, sehr schwierige Entscheidung. Ich wollte einfach noch eine andere Perspektive für mich persönlich haben wollen, die mir noch mal einen neuen Schritt nach vorn ermöglicht. Das war der ausschlaggebende Grund, weshalb ich mich gegen eine Vertragsverlängerung in Dresden entschieden habe.

Für welchen Zeitraum hätte der HC Elbflorenz gern mit Ihnen verlängert?

Es wäre für weitere zwei Jahre gewesen.

Steht denn bereits fest, wohin Sie wechseln?

Ich habe mich bereits entschieden, aber der neue Verein hat das noch nicht öffentlich gemacht. Das möchte ich gern dem Klub überlassen.

Also haben Sie bereits ein neues Arbeitspapier unterschrieben?

Ja, der Vertrag ist unterschrieben.

Der gebürtige Mendener wirft sein ganzes Körpergewicht am Kreis in die Waagschale.
Der gebürtige Mendener wirft sein ganzes Körpergewicht am Kreis in die Waagschale. © © by Matthias Rietschel

Zurück zu Ihrem aktuellen Verein – welche Ziele stecken Sie sich mit der Mannschaft für die Rückrunde?

Auf jeden Fall wollen wir eine bessere Rückrunde spielen. Wir möchten uns noch auf einen einstelligen Tabellenplatz nach vorn arbeiten und so viele Punkte wie möglich einsammeln.

Ihr Teamkollege Michael Schulz, Konkurrent auf Ihrer Position, ist nach langer Verletzung ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Ist das für Sie positiv oder brauchen Sie die Konkurrenz eigentlich nicht?

Konkurrenz ist für jeden Profisportler wichtig, dass er sich daran messen oder sich an seinen Konkurrenten reiben kann. Das pusht anders und macht einen selbst natürlich auch besser.

Sie haben neben Ihrem Sport in Dresden auch eine Ausbildung bei einem Autohaus absolviert. Konnten Sie die Ausbildung eigentlich abschließen?

Die habe ich erfolgreich abgeschlossen, ich bin jetzt Automobilkaufmann, das ist eine normale kaufmännische Ausbildung über drei Jahre. Ich arbeite jetzt auch noch ein paar Stunden bei einem anderen Sponsor des HC Elbflorenz. Wir als Profisportler haben die Zeit, dass man ein zwei, drei Stunden am Tag auch noch etwas anderes machen kann. Schaden kann das nicht, das beschäftigt den Kopf mit anderen Gedanken.

Sie haben mit Ihren Kollegen gerade ein Trainingslager in Zinnowitz hinter sich gebracht. Wie lief es denn?

Es war anstrengend, ich habe noch ein bisschen Muskelkater. Die Tage waren nicht ohne, aber das muss so sein.

Hat Trainer Rico Göde die Einheiten dennoch so gelegt, dass Sie lückenlos die Handball-WM verfolgen konnten?

Die Trainingseinheiten waren weitestgehend so angelegt, dass wir auch die Spiele schauen konnten – vor allem die der Deutschen und natürlich Holland mit unserem Ivar Stavast.

Überrascht Sie der Auftritt der Niederlande?

Mich nicht. Man hat es schon bei der EM im vergangenen Jahr gesehen, dass da Potenzial ist. Die haben schon echt gute Spieler dabei. Es muss nur alles passen.