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HC Elbflorenz setzt die Siegesserie fort - und bangt um seinen Torgaranten

Die Dresdner Zweitliga-Handballer spielen sich mit einem Erfolg über Rostock für das große Pokalspiel gegen Lemgo ein. Fällt dafür der beste Torschütze aus?

Von Alexander Hiller
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Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig knallte in der 26. Minute mit seinem Kopf gegen den eines Gegenspielers. Offen ist, ob er am Mittwoch nun im Pokal-Hit gegen Lemgo spielen kann.
Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig knallte in der 26. Minute mit seinem Kopf gegen den eines Gegenspielers. Offen ist, ob er am Mittwoch nun im Pokal-Hit gegen Lemgo spielen kann. © © by Matthias Rietschel

Dresden. Der HC Elbflorenz baut seine Serie aus. Die Dresdner feierten am Samstagabend in der 2. Handball-Bundesliga ihren fünften Sieg in Folge. Vor 1.612 Zuschauern in der heimischen Ballsportarena setzten sich die Gastgeber mit 31:27 (12:14) gegen den HC Empor Rostock durch. Dadurch klettern die Dresdner mit 16:18 Punkten vorerst auf Rang zwölf.

Dabei war bis Freitag noch offen, ob das Ost-Duell überhaupt stattfinden kann. Denn ihren Auswärtsauftritt am Mittwoch in Hagen mussten Rostock wegen vieler krankheitsbedingter Ausfälle noch absagen. In Dresden konnten die Gäste allerdings 13 einsatzfähige Feldspieler und zwei Torhüter aufbieten.

Gegen dezimierte Rostocker trumpften die Hausherren zunächst souverän auf, erspielten sich eine Fünf-Tore-Führung (10:5/16.), verloren dann aber zusehends den Faden. Zu diesem Zeitpunkt musste Elbflorenz bereits auf Linksaußen Julius Dierberg verzichten, der sich bei der Landung nach einem Wurf eine Knöchelverletzung zugezogen hatte.

Danach kam es noch schlimmer. In der 26. Minute wollte Dresdens bester Torschütze Lukas Wucherpfennig einen Abpraller vorm Rostocker Tor erkämpfen. Empor-Profi Jonas Ottsen hatte denselben Plan, hechtete ebenfalls nach dem Spielgerät. Die beiden Spieler knallten unabsichtlich mit den Köpfen zusammen und mussten beide lange behandelt werden. Begleitet von medizinischen Betreuern verließen sie das Feld jeweils in Richtung Kabine, Wucherpfennig kehrte später mit einem Kopfverband in der zweiten Hälfte zumindest als inaktiver Zuschauer auf die Bank des HC Elbflorenz zurück.

Die Gäste verarbeiteten den Schock offenbar besser, den Rostock erspielte sich bis zur Halbzeit eine Zwei-Tore-Führung. „Mit unserer Chancenverwertung konnten wir natürlich nach der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein. Zudem fehlte mir in den ersten 30 Minuten ein bisschen der Derby-Charakter“, analysierte Göde den ersten Durchgang.

Marino Mallwitz hat sich wieder besonders viele Würfe geangelt. Der Torhüter des HC Elbflorenz parierte 43 Prozent der Rostocker Würfe, eine herausragende Quote.
Marino Mallwitz hat sich wieder besonders viele Würfe geangelt. Der Torhüter des HC Elbflorenz parierte 43 Prozent der Rostocker Würfe, eine herausragende Quote. © Matthias Rietschel

Den Makel hat er seinen Schützlingen offenbar in der Kabine aufgezeigt. Denn Dresden stemmte sich nach dem Seitenwechsel erfolgreich gegen die drohende Niederlage gegen den Tabellenvorletzten. Dabei konnten sich der HC Elbflorenz einmal mehr auf Torwart Marino Mallwitz verlassen. Der 26-Jährige wehrte insgesamt 19 Würfe ab und lieferte damit eine beeindruckende Quote von 43 Prozent gehaltener Bälle ab.

„Bis zum 12:9 war bei uns eigentlich alles okay. Dann wechseln wir auch etwas und haben sieben Angriffe in Folge ohne Torerfolg. Wir sind da ineffektiv und holen Rostock wieder in die Partie“, monierte Göde, der in der zweiten Hälfte aber erfreut notieren konnte, dass „wir heute viel Erfolg im Tempospiel hatten. Das war sicher ein Schlüssel. Zudem hält Marino natürlich sehr gut.“

An die starken letzten 15 Minuten (10:7-Lauf für Dresden) will der HC Elbflorenz am Mittwoch anknüpfen. Dann wird die Heim-Aufgabe in der 3. Runde des DHB-Pokals gegen Erstligist Lemgo-Lippe allerdings ungleich schwerer. Ob Wucherpfennig und Dierberg mitwirken können, ist noch offen. Wucherpfennig hat nach Informationen des Vereins beim Zusammenprall mit Ottsen einen Cut am rechten Ohr erlitten, der noch am Samstag genäht wurde. „Wir müssen abwarten, ob er am Mittwoch spielen kann“, teilte Manager Karsten Wöhler auf SZ-Nachfrage mit.