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Krise bei Dresdens Handballern: War das sein letztes Spiel?

Handball-Zweitligist HC Elbflorenz verlängert seine Negativserie. Noch nie war der Druck auf Trainer Rico Göde so groß. Wie handelt jetzt der Verein?

Von Alexander Hiller
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Darf Rico Göde seine Mannschaft noch selbst aus der Krise führen?
Darf Rico Göde seine Mannschaft noch selbst aus der Krise führen? © Matthias Rietschel

Großwallstadt/Dresden. War es das letzte Spiel von Rico Göde als Trainer des Handball-Zweitligisten HC Elbflorenz? Am Sonntagabend unterlagen die Dresdner beim TV Großwallstadt mit 24:30 (13:16). Damit verlängerten die Gäste ihre Negativserie – sind in der Liga seit mittlerweile acht Spieltagen sieglos. Das Team, das im oberen Viertel der Tabelle eine starke Rolle spielen wollte, steht jetzt mit 6:16 Punkten auf Platz 17 – und ist damit in der derzeitigen Verfassung in Abstiegsgefahr.

HC-Präsident Uwe Saegeling hatte in der prekären Situation die drei Partien gegen Hagen (26:29), gegen Großwallstadt und am kommenden Sonntag gegen Dormagen (13.) als „richtungsweisend“ bezeichnet. Was auch immer der Unternehmer damit konkret gemeint hat: bislang zwei Niederlagen mit Sicherheit nicht.

Auch spielten die Sachsen in einigen Phasen in Großwallstadt wieder durchaus gefällig auf und mit, in den wirklich spielentscheidenden Situationen fällten die Dresdner aber falsche Entscheidungen, agierten nicht zwingend genug oder scheiterten am Torhüter der Gastgeber. Dabei ließen die Profis HC Elbflorenz in der Vorbereitung auf dieses vermeintliche Schicksalsspiel nichts unversucht, arbeiteten vermehrt mit dem Dresdner Sportpsychologen Rutger Nagel zusammen.

Fünf Heimspiele im Dezember

Nachhaltige Entwicklungen im Auftritt der Mannschaft sind bislang nicht zu beobachten, auch wenn man den Spielern nicht absprechen kann, dass sie sich tatsächlich bemühen, in der oft gescholtenen Abwehr bissiger zuzupacken, kompakter aufzutreten. Zu oft ist es bislang beim Wollen geblieben. Dass Torhüter Marius Noack mit 13 Paraden noch einer der besten Dresdner war, sagt genügend aus. Die Verunsicherung zieht sich natürlich bis in den Angriff. Nur Lukas Wucherpfennig (neun Tore) ragt da hin und wieder noch heraus.

Bleibt die Frage offen: Was kann der Verein noch tun – im besten Fall in Kooperation mit dem Trainer – um aus dieser misslichen Situation herauszufinden? Muss auf der Trainerbank ein neuer Reiz her? Die Bekenntnisse des Vereins wurden zuletzt immer kleinlauter. Kann man die Profis noch anders kitzeln?

Alles Fragen, die der Klub eigentlich sehr zeitnah für sich und die Öffentlichkeit beantworten muss. Denn im Dezember stehen inklusive der 3. Pokalrunde gleich fünf Heimspiele an. Werbung in eigener Sache, um viele Fans anzulocken, hat der HC Elbflorenz in den letzten Wochen leider wenig gemacht.