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Triathlon-Rekordversuch auf dem Lausitzring

Im Juni wollen vier Top-Triathleten auf der Klettwizer Rennstrecke die Grenzen des Leistbaren neu setzen. Was den Lausitzring zur optimalen Location macht.

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Beim Triathlon-Rekordversuch im Juni wird auf dem Lausitzring in die Pedale getreten und Marathon gelaufen.
Beim Triathlon-Rekordversuch im Juni wird auf dem Lausitzring in die Pedale getreten und Marathon gelaufen. © SZ-Archiv: Wolfgang Wittchen

Von Thomas Juschus

Klettwitz. Vier der besten Langstrecken-Triathleten der Welt wagen am 5. oder 6. Juni auf dem Lausitzring einen äußerst ambitionierten Rekordversuch. "Projekt Sub7/Sub 8" ist der geheimnisvolle Name für dieses Unterfangen. Es geht um das, was gern als Schallmauer im Sport bezeichnet wird. In diesem Fall sind es Zeiten.

Für die Rekordversuche über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen sollen am Lausitzring nahezu Laborbedingungen geschaffen werden.

Geschwommen wird im Senftenberger See, der eine geradlinige Strecke mit wenigen Wendepunkten ermöglicht. Während des Radabschnitts werden die Athleten auf dem 5,85 Kilometer langen Testoval der Rennstrecke ebenso von Tempomachern unterstützt wie beim anschließenden Marathon.

Deutsche Stars und Ironman-Weltmeister sind bei dem Versuch allerdings nicht dabei. Es sind vielmehr Lucy Charles-Barclay (28) aus Großbritannien, dreimalige Hawaii-Zweite, zuletzt beim Triumph von Anne Haug 2019. Dazu Nicola Spirig (40), Schweizer Olympiasiegerin über eine deutliche kürzere Distanz von 2012. Bei den Männern: Alistair Brownlee (33), britischer Olympiasieger von 2012 und 2016. Auf Hawaii 2019 hatte er als 21. deutlich über eine halbe Rückstand auf Jan Frodeno bei dessen Sieg in 7:51:13 Stunden gehabt.

Und: Kristian Blummenfelt, der Norweger, der im vergangenen Jahr deutlich machte, über wen die Siege in Zukunft führen dürften. Der 28-Jährige gewann die ITU-Weltmeisterschaft, er wurde Olympiasieger - beides auf deutlich kürzeren Strecken.

Im vergangenen Jahr jubelte Kristian Blummenfelt über seinen Sieg bei den Olympischen Spielen in Tokio. Feiern will er auch Anfang Juni 2022 - auf dem Lausitzring.
Im vergangenen Jahr jubelte Kristian Blummenfelt über seinen Sieg bei den Olympischen Spielen in Tokio. Feiern will er auch Anfang Juni 2022 - auf dem Lausitzring. © Archiv: dpa/Sebastian Gollnow

Blummenfelt gewann im November vergangenen Jahres aber in 7:21:12 Stunden auch mit Weltbestzeit den Ironman-Mexiko. Er gilt als größter Herausforderer auch der deutschen Weltmeister um Frodeno, der im vergangenen Jahr bei einem Duellrennen im Allgäu mit dem Kanadier Lionel Sanders in 7:27:53 zunächst seine eigene Weltbestzeit von Roth 2016 verbessert hatte.

"Es wird großartig sein, an einem Ort zu fahren, der für Geschwindigkeit steht und die Kombination aus optimalen Wetterbedingungen und einer schnellen, flachen Strecke bietet", sagte Blummenfelt mit Blick auf die Bedingungen für den Rekordversuch auf dem Lausitzring. Die Rennstrecke biete "ein unvergleichliches Umfeld, um die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit zu überwinden", befand Chris McCormack, zweimaliger Ironman-Weltmeister und Geschäftsführer des Rekordversuch-Veranstalters.

Es gehe darum "die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit neu zu definieren und das Unmögliche möglich zu machen." Zeitzone, Klima, Wind, Höhe, Streckenführung und -oberfläche mache den Lausitzring zur optimalen Location.

Bei den Männern müsste zum Erreichen des Ziels die Bestmarke um mehr als 21 Minuten unterboten werden. Die Frauen müssten die fast elf Jahre alte Weltbestzeit der Britin Chrissie Wellington um gut 18 Minuten drücken. (dpa, mit sid)