Kuortane. Speerwerfer Johannes Vetter ist nach vier Wochen mit einem weiteren 90-Meter-Wurf auf die Leichtathletik-Bühne zurückgekehrt. Der 28 Jahre alte Offenburger gewann am Samstagabend beim Meeting im finnischen Kuortane überlegen mit 93,59 Metern. Damit untermauerte der Weltmeister von 2017 seine Favoritenstellung für die Olympischen Spiele in Tokio.
Vetter hatte nach seiner Weltjahresbestleistung von 96,29 Metern am 29. Mai bei der Team-EM in Polen wegen Adduktorenbeschwerden pausiert. Er fehlte damit auch bei den deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Braunschweig. Für Dienstag in Luzern plant Vetter einen weiteren Start.
In Kuortane ließ der seit 2020 international herausragende Werfer die Konkurrenz erneut deutlich hinter sich - zwei gültige Versuche reichten Vetter. Zweiter wurde London-Olympiasieger Keshorn Walcott (Trinidad und Tobago) mit 89,12 Metern vor dem Inder Neeraj Chopra (86,79).
Vetter hatte im vergangenen September im polnischen Chorzow den deutschen Rekord auf 97,76 Meter geschraubt. Der Weltrekord des Tschechen Jan Zelezny steht seit Mai 1996 bei 98,48 Metern.
Röhler sagt Olympia verletzungsbedingt ab
In Luzern war in der Szene auch mit Spannung das Auftreten von Vetters Konkurrenten Thomas Röhler erwartet. Der Rio-Olympiasieger aus Jena hatte seinen Wettkampf bei den nationalen Titelkämpfen nach einem missglückten Versuch abgebrochen und klagte über Schmerzen im Brustmuskel.
Nun hat der 29-Jährieg aber seine Teilnahme an den Sommerspielen abgesagt - wegen einer Rückenverletzung. Der Goldmedaillengewinner von Rio 2016 gab seine Entscheidung am Montag bekannt, die Verletzung hatte Röhler im Training erlitten.
"Es ist mir unglaublich schwergefallen, Tokio eine Absage zu erteilen. Zusammen mit meinem Trainer Harro Schwuchow habe ich genau abgewogen, aber am Ende hat meine Gesundheit Vorrang", sagte Röhler: "Ich muss jetzt auf meinen Körper hören, da ich meinen Sport noch ein paar Jahre auf Top-Niveau ausüben möchte. Mit einer Teilnahme an den Olympischen Spielen würde ich aufgrund der Rückenverletzung zu viel riskieren." (dpa, sid)