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FSV Zwickau kämpft mit finanziellen Nöten, Ex-Trainer steht unter Mordverdacht

Der FSV Zwickau hat große finanzielle Not. Die Fans wollen deshalb eine halbe Million Euro sammeln - und auch Dynamo Dresden hilft. Derweil steht ein früherer Athletiktrainer des Vereins unter Mordverdacht.

Von Timotheus Eimert
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Den FSV Zwickau trifft es derzeit besonders hart: Der Verein hat nach dem Abstieg in die Regionalliga große finanziellen Schwierigkeiten. Zudem soll ein ehemaliger Athletiktrainer einen  53-Jährigen umgebracht haben.
Den FSV Zwickau trifft es derzeit besonders hart: Der Verein hat nach dem Abstieg in die Regionalliga große finanziellen Schwierigkeiten. Zudem soll ein ehemaliger Athletiktrainer einen 53-Jährigen umgebracht haben. © dpa-Zentralbild

Zwickau/Lichtenstein. Beim Drittliga-Absteiger FSV Zwickau kehrt keine Ruhe ein. Die Westsachsen kämpfen weiterhin mit großen finanziellen Schwierigkeiten. Deshalb haben am Montag die aktive Fanszene und der Förderverein FSV Zwickau e.V. eine Crowdfunding-Aktion gestartet, mit der 500.000 Euro gesammelt werden sollen, um den Verein überhaupt zu erhalten. Die deutschlandweite Kampagne steht unter dem Motto „Fußball gehört den Fans!“. Sie richtet sich gegen Investoren und setzt sich für einen nachhaltigen ehrlichen Fußball ein.

Nach dem Abstieg aus der 3. Liga sollte ein Investor helfen, um eine Finanzlücke von einer Million Euro zu schließen. Vor einem Monat jedoch erteilte der Verein dem potenziellen Geldgeber eine Absage. „Wir sind nach den Verhandlungen zu der Überzeugung gekommen, den wertebasierenden Weg mit großer Kraftanstrengung aller regionaler Partner, Sponsoren, Sympathisanten und einzigartigen Fans zu gehen“, hieß es in einer Mitteilung des Vereins.

650.000 Euro an kurzfristiger Verbindlichkeiten

Bis Ende Juli muss der Verein nun selbstständig einen hohen sechsstelligen Betrag aufbringen. Marvin Klotzkowsky, der kaufmännische Geschäftsführer des FSV, sprach Anfang Juni in der Freie Presse von 650.000 Euro kurzfristiger Verbindlichkeiten.

Wie der Verein nun mitteiltet, setzen sich die finanziellen Verpflichtungen aus Zahlungen an das Finanzamt, Sozialversicherungsbeiträgen, Löhnen/Gehältern und Lohnsteuer sowie Verpflichtungen gegenüber Dienstleistern zusammen. Dem gegenüber stehen 1,5 Millionen Euro an Sponsorengeldern. In den kommenden Wochen soll die Summe auf 2,0 Millionen Euro erhöht werden.

Ex-Athletiktrainer steht unter Mordverdacht

Neben den finanziellen Nöten beschäftigt den Verein noch eine weitere negative Nachricht. Nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes im sächsischen Lichtenstein ermittelt die Polizei wegen Mordes gegen einen ehemaligen Athletiktrainer des FSV. Der 39-jährige René K., der 2022 kurzzeitig beim damaligen Drittligisten arbeitete und im Herbst auch eine Woche bei Dynamo Dresden hospitierte, war am Mittwochabend in einem Zwickauer Polizeirevier erschienen und hatte den Tatort angegeben.

René K. war 2022 interimsmäßig Athletiktrainer des FSV Zwickau. Er hat auch bei Dynamo hospitiert. Nun wird er verdächtigt, einen 53-Jährigen umgebracht zu haben.
René K. war 2022 interimsmäßig Athletiktrainer des FSV Zwickau. Er hat auch bei Dynamo hospitiert. Nun wird er verdächtigt, einen 53-Jährigen umgebracht zu haben. © PICTURE POINT

Anschließend hatten Beamte an der betreffenden Stelle die Leiche eines 53-Jährigen entdeckt. Der 39-Jährige wurde vorläufig festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Motiv und Tatvorgang sind noch unklar. Der 39-Jährige soll zur Tatzeit weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss gestanden haben. Die Polizei rechnet in dieser Woche mit konkreten Ermittlungsergebnissen. (mit dpa)

Update vom 12.7.: Am 22. Juli wird Dynamo Dresden gegen den FSV Zwickau in einem Hilfe-Spiel antreten, sämtliche Einnahmen kommen den Westsachsen zugute. "Können sie die verheerende Finanzlücke von rund 500.000 Euro nicht schließen, droht den Rot-Weißen die Löschung aus dem Vereinsregister. Ein Szenario, das wir als Sportgemeinschaft nicht tatenlos hinnehmen werden! Deswegen reisen wir am Samstag, dem 22. Juli, zu einem Hilfe-Spiel nach Zwickau", teilte Dynamo in einer Pressemitteilung mit.