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Nach Zitterstart: DSC-Volleyballerinnen stehen im Halbfinale

Der Dresdner SC dreht die Viertelfinal-Serie gegen Wiesbaden. Nun wartet der Titelverteidiger im Halbfinbale. Zudem stehen erste Abgänge fest.

Von Alexander Hiller
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Lara Berger (r.) führte die DSC-Volleyballerinnen mit einer starken Leistung ins Halbfinale gegen ihren Ex-Verein Stuttgart.
Lara Berger (r.) führte die DSC-Volleyballerinnen mit einer starken Leistung ins Halbfinale gegen ihren Ex-Verein Stuttgart. © kairospress

Dresden. Der eine Traum lebt noch. Die Volleyballerinnen des Dresdner SC spielen weiter um die deutsche Meisterschaft. Am Karsamstag gewann die Mannschaft von Trainer Alexander Waibl das dritte und entscheidende Play-off-Duell im Viertelfinale gegen den VC Wiesbaden.

Vor 2.267 Zuschauern in der Margon-Arena steckten die Gastgeberinnen einen katastrophalen Eröffnungssatz weg und triumphierten am Ende mit 3:1 (13:25, 25:20, 25:19, 25:22). Der DSC entschied die Best-of-three-Serie damit mit 2:1-Siegen. Erst am Mittwoch hatte sich der sechsfache deutsche Meister mit einem 3:0-Auswärtssieg in Wiesbaden den Showdown in Dresden erkämpft und das frühzeitige Aus abgewendet.

Und die Erleichterung darüber war in der Margon-Arena spürbar, sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen. "Wir haben uns einen anderen Start erhofft, aber ich bin froh, dass wir so schnell umswitchen konnten und dann auch mit ein paar Wechseln direkt zurückgekommen sind und neue Energie gebracht haben", sagte Diagonalangreiferin Lara Berger.

Die 1,95 Meter große Angreiferin kam für die indisponierte Amerikanerin Grace Frohling im zweiten Satz ins Spiel und avancierte mit 21 Punkten zur Matchwinnerin beim DSC. "Ich habe nur gewusst, wenn ich reinkomme, gebe ich alles - alles für unser Team und für das Halbfinale. Ich wollte so gern noch gegen Stuttgart spielen - und das haben wir zum Glück geschafft, erklärte die schüchterne Spielerin für ihre Verhältnisse hochemotional.

DSC-Trainer Alexander Waibl war erst nach dem Spiel erleichtert. Und reagierte süffisant auf die Veröffentlichungen der ersten DSC-Abgänge - die die neue US-Profiliga LOVB verkündete.
DSC-Trainer Alexander Waibl war erst nach dem Spiel erleichtert. Und reagierte süffisant auf die Veröffentlichungen der ersten DSC-Abgänge - die die neue US-Profiliga LOVB verkündete. © kairospress

Ohne Pause geht die Hatz um den letzten Titel in dieser Saison weiter. Titelverteidiger und Pokalsieger Stuttgart wartet nun im Halbfinale auf die Dresdnerinnen. Die müssen am kommenden Mittwoch zuerst beim MTV Allianz ran. Am 6. April hat der DSC in jedem Fall ein Heimspiel - sollte es dann in der Serie ausgeglichen stehen, fällt die Entscheidung am 10. April in Stuttgart. In der Hauptrunde sowie in der Zwischenrunde der Bundesliga konnte Waibl und sein Team übrigens in Stuttgart gewinnen.

Wenige Tage vor dem entscheidenden dritten Spiel wurden die ersten Abgänge beim DSC öffentlich. Nicht, wie gewohnt, von den Dresdnerinnen selbst, sondern von der League One Volleyball (LOVB). Die geht in den USA nach Olympia an den Start und schreibt damit Geschichte. Bisher spielte Volleyball lediglich an Colleges und Universitäten eine Rolle.

Nun auch als Profiliga. Dem Ruf folgen die DSC-Profis Tia Jimerson und Grace Frohling, die Dresden nach nur einer Saison wieder verlassen, die Liga vermeldete das bereits am Donnerstag. In der LOVB soll im ersten Jahr ein Mindestgehalt von 60.000 Dollar (rund 57.000 Euro) an jede Spielerin gezahlt werden. "Das hat für unser Spiel gar keine Rolle gespielt. Die Mädels wissen alle schon im Dezember, wie es läuft. Es ist nicht so, dass das für irgendwen überraschend war. Dass die Amis mit ihrer unprofessionellen Art ein paar Sachen raushauen, ist eben so. Wir kommentieren das nicht. Das ist einfach nicht der Zeitpunkt", sagt Waibl. Der hat mit seiner Mannschaft offenbar noch etwas vor.