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Justus Strelow: "Ich bin als Startläufer der Mixed-Staffel bereit"

Bei seiner zweiten WM sind die Ansprüche von Justus Strelow gestiegen, in Nove Mesto möchte Sachsens bester Biathlet eine Medaille gewinnen, schreibt er in seiner Kolumne. Die erste Chance bietet sich gleich zum Auftakt.

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Justus Strelow möchte in Nove Mesto seine erste WM-Medaille gewinnen. Die erste Chance bietet sich am Mittwoch.
Justus Strelow möchte in Nove Mesto seine erste WM-Medaille gewinnen. Die erste Chance bietet sich am Mittwoch. © dpa/PA/Hendrik Schmidt

Von Justus Strelow

Rund acht Stunden Autofahrt lagen am vergangenen Sonntag zwischen unserem Trainingslager in Ridnaun und Nove Mesto, dem Austragungsort der WM. In Südtirol habe ich meine Akkus noch einmal vollständig aufgeladen. Bei herrlichem Wetter und guten winterlichen Bedingungen bin ich dort vor allem viel Ski gelaufen.

Anders sieht es hier in Tschechien aus: Bei reichlich Plusgraden ist von Winter keine Spur. Wir werden unsere Wettkämpfe also auf einem weißen Band Kunstschnee austragen müssen, das durch die grüne Natur führt. Meiner Motivation tut das keinen Abbruch: Die Weltmeisterschaften beginnen am Mittwoch (7. Februar) mit der Mixed-Staffel – und ich bin als Startläufer bereit!

Meine Zielsetzung hat sich im Vergleich zum Vorjahr durchaus geändert. Bei der Heim-WM in Oberhof bin ich vor allem an den Start gegangen, um Erfahrung zu sammeln. Vor meiner zweiten WM traue ich mich nun, offen zu formulieren, dass es um Medaillen geht.

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Mein Selbstbewusstsein ist in diesem Winter enorm gewachsen. Dazu haben Rennen wie der zweite Platz im Einzel in Östersund, der Sieg in der Single-Mixed-Staffel in Antholz, aber auch der Sprint in Ruhpolding beigetragen, als ich mit einem Schießfehler Sechster geworden bin. Rennen wie diese haben mir die Augen geöffnet: Gelingt es mir, ein wirklich perfektes Rennen abzuliefern, kann ich mich damit in der Weltspitze platzieren oder es sogar gewinnen. Für mich bedeutet das einen Quantensprung: Es ist die entscheidende Erkenntnis dieser Saison.

In Nove Mesto geht es für die Trainer nun darum, uns Athleten gerade in den Rennen an den Start zu bringen, in denen wir unsere individuellen Stärken am besten ausspielen und so zu einem guten deutschen Medaillenspiegel beitragen können. Daran möchte ich mit meinen Einsätzen auch gerne einen Anteil haben. Natürlich sind meine Chancen hierfür in den Mannschaftswettbewerben höher einzuschätzen als in den Einzelrennen.

In jedem Fall verbinde ich mit Nove Mesto Positives: Ich mag die gesamte Umgebung und auch das Streckenprofil, mit dem ich gut zurechtkomme. Es ist sehr abwechslungsreich und gleicht mit vielen schnellen Richtungswechseln bisweilen einer Achterbahnfahrt. Man fährt nie lange in einem Tempo, sondern muss es angesichts der vielen Profilwechsel häufig umstellen.

Bei der Weltmeisterschaft möchte ich so weitermachen wie im Weltcup: Die bisherige Saison lief nahezu perfekt, das kann mir niemand mehr nehmen. Allzu gerne würde ich in Nove Mesto allerdings noch eine Kirsche ganz oben auf die Torte platzieren.

Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg ist Sachsens derzeit bester Biathlet und schreibt jede Woche über seine Erlebnisse des Weltcup-Winters.

TV-Tipp: Die Mixed-Staffel übertragen ARD und Eurosport am Mittwoch (7. Februar) ab 17.20 Uhr.

Alle Biathlon-Kolumnen von Justus Strelow hier zum Nachlesen