Dresden. Hier unten waren sie selten, die meisten nie. Diesmal steigen ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sächsischen Zeitung hinab in den Keller des Hauses der Presse. Die Idee, in der Ausstellung im SZ-Archiv auf eine Zeitreise zu gehen, fand bei den Senioren des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) großes Interesse. Gleich zwei Gruppen mit je zwölf Besuchern führte Archivleiter Sven Geisler am 14. Dezember 2023 durch die vier thematisch aufgegliederten Bereiche.

Ausstellungsstücke, Fotos und Hintergrundinformationen stellen die Entwicklung von der Entstehung der ersten Zeitungen im Dreißigjährigen Krieg bis zu den digitalen Produkten von heute wie sächsische.de dar. Ein wesentlicher Schwerpunkt ist die Sächsische Zeitung, aber zu sehen sind auch Produkte aus dem Verlag "Zeit im Bild", der bis 1990 im Nebengebäude ansässig war und Zeitschriften, Broschüren, Kalender und andere Drucksachen produziert hat. Genauso wird die Titelseite der ersten in Dresden produzierten Morgenpost präsentiert, die heute mit dem online-Portal TAG24 in dem Komplex zu Hause ist.

Für die DJV-Senioren war es eine kleine Reise in die eigene Vergangenheit, denn sie haben die technische wie inhaltliche Entwicklung der Sächsischen Zeitung miterlebt und mitgeprägt. "Hinter der Zugangstür der erste Aha-Moment. Unverputzte Ziegelwände rundherum", schreibt Sabine Bachert in ihrem Bericht. "Wenig später machen wir uns gegenseitig auf ein besonderes Foto aufmerksam. Darauf ist Jörg Marschner, langjähriger Redakteur der Sächsischen Zeitung, zu sehen, wie er mit aufgekrempelten Hosen und bis zum Knie im Wasser durch das Foyer Hauses watet. Es entstand, als 2002 die Weißeritz das Haus flutete."

Sie können sich erinnern, wie in Bautzen die Notausgaben produziert wurden. Es war wie ein kleines Wunder, dass die SZ in der Katastrophenzeit jeden Tag erscheinen konnte - inklusive jeweils einer Lokalseite auch aus den stark betroffenen Gebieten.