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SZ-Zeitreise im Haus der Presse in Dresden

Vom Bleisatz bis ins Digitale: Eine Ausstellung zur Geschichte der Sächsischen Zeitung zeigt auch, was heute hinter der gläsernen Fassade passiert.

Von Sven Geisler
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Hintergründe und Zeitreisen: Archiv-Leiter Sven Geisler (r.) in den Ausstellungsräumen mit Mediengruppen-Geschäftsführer Carsten Dietmann.
Hintergründe und Zeitreisen: Archiv-Leiter Sven Geisler (r.) in den Ausstellungsräumen mit Mediengruppen-Geschäftsführer Carsten Dietmann. © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Der Ausblick von der Dachterrasse über das barocke Dresden ist einmalig. Das Haus der Presse an der Ostra-Allee ist fast 46 Meter hoch, 228 Treppenstufen führen hinauf. Aber auch im Keller dieses besonderen Bauwerkes gibt es viel zu entdecken. Bisher wurde dieser Bereich nur selten für Besucher geöffnet – ab sofort werden regelmäßig Führungen angeboten. Gestern wurde eine Ausstellung zur Geschichte des Gebäudes eröffnet, in deren Mittelpunkt die Entwicklung der Sächsischen Zeitung vom Bleisatz bis ins Digitale steht.

Umfassende Dokumentation der SZ-Geschichte

Die Idee zu dieser spannenden Zeitreise hatte Archivmitarbeiter Jens Jahn rund um den 75. Geburtstag der SZ vor gut zwei Jahren. Damals meinte er angesichts des Materials in den Schränken: "Daraus müsste man eigentlich eine Ausstellung machen." Er begann – unterstützt von Archivleiter Sven Geisler und Mitarbeiterin Christiane Winkler – mit einer Inventur. Zum Entdeckertag im Haus der Presse im September 2022 sollte es drei Führungen mit 36 Besuchern geben. Doch der Andrang war so groß, dass daraus sieben mit 100 Gästen wurden. Dieses Interesse ermutigte das Archivteam, die Ausstellungsidee umzusetzen.

Geschäftsführer Carsten Dietmann gab nicht nur "grünes Licht", sondern bestärkte die Kollegen mit der Aussage: "Denkt doch größer." Und so beschränkt sich die Schau nicht wie ursprünglich gedacht auf, ein paar historische Exponate. Es ist vielmehr eine umfassende Dokumentation dessen, was sich im Haus der Presse seit der Eröffnung am 30. April 1966 getan hat und was heute hier entsteht.

Zu sehen sind alte Zeitungen, Zeitschriften und Fotos, historische Druck-, Schreib- und Fototechnik, einer der ersten Computer mit Diskettenlaufwerk, eine im Bleisatz gebaute Druckseite, Brigadetagebücher und andere Exponate.Auf zwölf Stelen gibt es Hintergrundinformationen etwa zum Hochwasser 2002, bei dem das Archiv mehrere Tage unter Wasser stand. Dabei gingen alle Zeitungen sowie die Bibliothek mit etwa 15.000 Büchern verloren, genauso Tausende Fotos. Durch Schockfrostung und eine aufwendige Reinigung konnten etwa 100.000 Papierbilder gerettet werden. Das Archivteam ist gemeinsam mit der Bildstelle im Haus dabei, diesen Fundus zu digitalisieren.

Die Ausstellung wurde zum Stadtfest "Canaletto" im August 2023 erstmals für Besucher geöffnet. Führungen für 5 Euro pro Person (3 Euro mit SZ-Card) gibt es jeden ersten Sonntag im Monat um 11, 13 und 15 Uhr sowie jeden dritten Mittwoch um 15 Uhr. Für größere Gruppen wie Vereine, Familien, Firmen oder andere können auch extra Termine zu einem Pauschalpreis vereinbart werden. Eine Voranmeldung ist in jedem Fall erforderlich unter:

Telefonisch erreichen Sie das Archiv jeden Dienstag und Donnerstag von14 bis 17 Uhr.

Mail an: [email protected]