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Challenge-Tag 4: Rettet diese App Essen?

Henry Berndt will nun auch außerhalb der eigenen vier Wände Lebensmittel vor dem Müll retten. Sein Test der App "Too Good To Go" endet kurios.

Von Henry Berndt
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In einer Bäckerei in Pieschen wurde SZ-Redakteur Henry Berndt zum Brötchenretter.
In einer Bäckerei in Pieschen wurde SZ-Redakteur Henry Berndt zum Brötchenretter. © Henry Berndt

Für manch einen mag das an Selbstüberschätzung grenzen, aber in Richtung Ende dieser Challenge hatte ich das Gefühl, dass ich noch ein bisschen mehr tun will, also nur zu Hause alle Lebensmittel optimal zu verwerten.

Schon vor einer Weile hatte ich von der App "Too Good To Go" gehört, über die Restaurants, Bäckereien und andere Anbieter Lebensmittel zum kleinen Preis zur Verfügung stellen, die sonst in der Tonne landen würden. "Too Good To Go" - zu gut für den Abfall.

Einmal kostenlos aufs Smartphone geladen finde ich gleich eine ganze Reihe von Anbietern in Dresden, darunter Nordsee in der Altmarktgalerie, Marché im Hauptbahnhof und diverse Bäckereien. 

Relativ wahllos entscheide ich mich für die Bäckerei Jürgen Otte in der Halleschen Straße in Pieschen und kaufe eine Überraschungs-Brötchentüte im Wert von 3,95 Euro, die ich zwischen 17.30 Uhr und 18 Uhr abholen muss. Fix über Paypal bezahlt und gut.

"Too Good To Go" wirbt mit einem guten Gewissen - richtet sich aber auch an Sparfüchse. Oder?
"Too Good To Go" wirbt mit einem guten Gewissen - richtet sich aber auch an Sparfüchse. Oder? © Screenshots/Henry Berndt

Voller Euphorie fahre ich am frühen Abend nach Pieschen und präsentiere der Bäckereifachverkäuferin meinen Kaufbeleg. Daraufhin teilt sie mir mit, dass ich mir nun Backwaren im Wert von 3,95 Euro aus dem Regal aussuchen dürfe. Wie bitte? Ich frage noch einmal nach, aber es bleibt dabei. 

"Dann hätte ich ja auch viel eher zu jedem anderen Bäcker gehen können."  Naja, es hilft ja nichts. Ich entscheide mich für ein Brot und ein paar Brötchen. Am Ende packt sie mir zumindest noch drei Brötchen mehr in den Beutel. 

Stellt sich nun die Frage: Hatte ich nur Pech oder ist die Idee hinter "Too Good To Go" besser als ihre Umsetzung? Eigentlich ist es doch schon komisch, wenn Bäckereien bereits früh wissen und über die App anbieten, was sie abends übrig haben werden. Irgendwas stimmt da nicht

Eine faulige Apfelsine schlägt am Donnerstag heftig auf die Bilanz.
Eine faulige Apfelsine schlägt am Donnerstag heftig auf die Bilanz. © Henry Berndt

Apropos, auch bei uns zu Hause stimmt inzwischen was nicht. Eine Apfelsine hat es über Nacht entschärft. Das sind gleich mal 244 Gramm Lebensmittel-Verschwendung. Einer zweiten droht das gleiche Schicksal. Womöglich lag ich mit meinem Ziel von einem Kilogramm bis Ende der Woche doch nicht so daneben...

Am Freitag zählt es nun. Zum Finale morgen erfahrt ihr, wie viele Lebensmittel die Woche trotz aller Versuche nicht überlebt haben - und ob ich die Challenge bestehe.

Habe ihr noch Tipps und Tricks für letzten Meter? Ihr erreicht mich unter [email protected] und 0351 48642234.