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Futterspende für den Tierpark

Den Tiergärten in der Region fehlen wegen der Corona-Krise Einnahmen. Einer konnte sich jetzt über ein Ostergeschenk freuen.

Von Stefan Lehmann
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Gitta König (r.) vom Strehlaer Tierpark konnte kurz vor Ostern eine Futterspende von Silke Libal-Schmitt und Nico Schirmer von DLS-Schmitt entgegennehmen.
Gitta König (r.) vom Strehlaer Tierpark konnte kurz vor Ostern eine Futterspende von Silke Libal-Schmitt und Nico Schirmer von DLS-Schmitt entgegennehmen. © Lutz Weidler

Riesa/Strehla. Über einen Transporter voll mit Futter konnte sich jetzt die Chefin des Strehlaer Tiergartens Gitta König freuen. Das kurz vor Ostern übergebene Geschenk stammt vom Agrar-Dienstleister DLS-Schmitt. Nachdem Silke Libal-Schmitt und ihr Mann Heinz am Tierpark vorbeispaziert seien, hätten sie die Idee gehabt, erklären die Spender. "Schließlich fehlen den Tierparks jetzt die Einnahmen, weil keine Besucher in die Anlagen kommen können", sagt Heinz Schmitt. 

In der Lieferung sei Futter für die verschiedensten der rund 150 Tiere enthalten gewesen, vom Sittich bis zum Lamm. "Weizen, Luzernen-Pellets und so weiter - das haben wir im Vorfeld alles mit Frau König abgestimmt." Der Unternehmer verbindet die spontane Aktion mit einem Aufruf: "Ich hoffe, dass es Nachahmungseffekte gibt." 

Eiersuche fällt ins Wasser

Normalerweise wäre jetzt genau das richtige Wetter für den ersten großen Besucherzulauf in den Tiergärten der Region, sagt auch Michael Tobis, der stellvertretende Leiter der Anlage im Riesaer Klostergarten. Die Ausgangsregeln verbieten auch den Besuch - und haben dafür gesorgt, dass auch das Osterfest samt Eiersuchen ins Wasser fiel, das der Tierpark sonst angeboten hat. "Wir wollten einen Osterbrunnen bauen", erzählt Michael Tobis. Der Handelshof hatte Stahl dafür gespendet. 500 Eier habe man gebohrt. 

"Alles nicht so schlimm", sagt Tobis. Den Brunnen gibt es nun eben erst 2021.  Ein wenig geschmückt war der Eingangsbereich des Tierparks trotzdem. "Wir denken an die Besucher, und die Besucher denken auch an uns", sagt er noch. Es habe durchaus einige Anrufe gegeben, in denen sich schon Leute erkundigt hatten, ob denn die Anlage in Riesa geöffnet sei. 

Mit der Futterversorgung kommt der Riesaer Tierpark in jedem Fall hin, sagt der stellvertretende Leiter. "Das müssen wir auch, denn laut Tierschutzgesetz sind wir verpflichtet, die Versorgung der Tiere sicherzustellen." Obst und Gemüse gebe es beispielsweise vom Großhändler Macoo. "Wir sind außerdem zweimal die Woche bei Real und Kaufland." Beide Versorger geben nicht mehr zum Verkauf geeignete Futtermittel ab, ebenso wie Grünpflanzen für die Anlage im Klostergarten. 

Schichtbetrieb mit drei Leuten

Bei den Tieren gehe das Leben ohnehin normal weiter. "Unsere Störche brüten bereits, vielleicht kommt bei den Mufflons noch Nachwuchs." Manchmal wunderten sich die Tiere vielleicht über die ungewöhnlichen Fütterungszeiten und -stellen.  Das war es dann aber auch mit den großen Unterschieden. 

Auch personell sei die Anlage in Riesa ordentlich aufgestellt. "Wir haben zwei Teams mit drei Leuten gebildet, das passt schon." Trotzdem wäre es ihm ganz lieb, wenn bald wieder Besucher kommen könnten, erklärt Michael Tobis. Denn es ist ungewöhnlich ruhig in der Anlage. "Man hört schon Gespenster", sagt er und lacht. Erst kürzlich habe er sich über Stimmen gewundert, die er hörte - und erst einen Moment später realisiert, dass die aus dem benachbarten Stadtpark kamen. "Man kann nur hoffen, dass es langsam wieder losgeht. Aber ich schaue ungern in die Glaskugel."