Egal ob Wenzelsplatz, Prager Burg oder das Tanzende Haus: Viele Sehenswürdigkeiten der tschechischen Hauptstadt sind international bekannt und dementsprechend überlaufen. Derzeit ist es aber vergleichsweise ruhig in Prag. Der Grund: Nach dem Corona-Lockdown und der Einreisesperre kehren die Touristenmassen erst langsam wieder zurück. Darunter sind viele Sachsen, die die meisten Attraktionen der Stadt längst besucht haben.
Höchste Zeit also für neue Ideen für den nächsten Prag-Ausflug. Diese fünf Geheimtipps sind vielleicht weniger bekannt, aber mindestens genauso besonders, wie die Touristenmagneten der Stadt.
Eska Restaurant: Traditionelle Küche neu erfunden
Eska, so heißt das Restaurant mit Bäckerei und Café, das sich in der Pernerova 49 im Stadtteil Karlín befindet. Hier legt man großen Wert auf die Verbindung von Tradition und Moderne - sowohl bei der Einrichtung, als auch auf den Tellern. Neben einem reichhaltigen Frühstück bietet das Restaurant eine übersichtliche Karte mit verschiedenen mehr oder weniger tschechischen Gerichten an.
Dabei setzt das Restaurant bei der Zubereitung auf wieder entdeckte alte Techniken wie das Fermentieren. Sowohl die Bäckerei als auch das Restaurant haben 2019 den Bib Gourmaud des Michelin-Führers erhalten. Der Bib Gourmaud ist eine Auszeichnung für gute Küche, die sich jedermann leisten kann. Für ein Fünf-Gänge-Menü mit regionalen Produkten bezahlt man im Eska 655 Kronen, also umgerechnet um die 26 Euro.
Kasárna Karlín: Neues Leben in einem alten Gebäude
Die Kasárna Karlín befindet sich, wie der Name schon sagt, in einer alten Kaserne im Prager Stadtteil Karlín. Auf dem geschichtsträchtigen Gelände an der Prvního pluku 20/2 ist 2017 ein Kulturzentrum eröffnet worden, das mehrere Bars, einen Club, eine Galerie und ein Open-Air-Kino beheimatet. Für Kinder gibt es außerdem einen großflächigen Spielplatz und eine Sandgrube.
Von einem Aussichtsturm im Innenhof der Kaserne hat man einen wunderbaren Ausblick auf das gesamte Gelände. Wer etwas über die Geschichte der Kaserne lernen möchte, kann das mithilfe der Infotafeln im Hof tun. Auf dem Gelände der Kasárna Karlín finden auch immer wieder Konzerte und kleine Märkte statt. Eine Übersicht der geplanten Veranstaltungen findet sich hier.
Das Sommerkino: Open-Air-Filmgenuss auf Deutsch
In Prag einen deutschen Film unter freiem Himmel sehen: Was eigentlich zu gut klingt, um wahr zu sein, geht bei "Das Sommerkino". Die Open-Air-Kinoreihe gehört zum deutschsprachigen Festival "Das Filmfest", das jedes Jahr gemeinsam vom Goethe-Institut, dem Österreichischen Kulturforum und der Schweizerische Eidgenossenschaft veranstaltet wird. Die deutschsprachigen Filme mit tschechischen Untertiteln werden in verschiedenen Open-Air- und Autokinos in Prag, Brünn und Hradec Králové gezeigt. Das Programm gibt es hier.
Der nächste Streifen, den es in Prag zu sehen gibt, ist das Drama "Die Wand", das am 18. August im Kino "DOX" gespielt wird. Der Eintritt kostet 140 tschechische Kronen, also umgerechnet um die 5,50 Euro. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung in einen der Kinosäle verlegt.
Dva Kohouti: Hier wird gebraut und gezapft
Im Dva Kohouti (zwei Hähne) wird morgens gebraut und danach gezapft. Denn die Bar in der Sokolovská 81/55 ist gleichzeitig auch eine Brauerei, was den Räumlichkeiten ein ganz besonderes Ambiente verleiht. Gebraut wird ganzjährig das hauseigene Lager sowie eine weitere Biersorte, die je nach Saison wechselt. Die Verantwortung dafür, dass das Bier auch gut schmeckt, tragen die Gründer der Brauerei Schankmeister Lukáš Svoboda und Braumeister Adam Matuška. Neben dem selbstgebrauten Bier bietet die Bar auch verschiedene Sorten von anderen Brauereien aus Prag und Umgebung an.
Wer das billigste Bier in Prag sucht, der ist im Dva Kohouti jedoch falsch. Die Preise liegen hier, je nach Sorte, zwischen 59 und 74 tschechischen Kornen, was einer Spanne von 2,30 Euro bis 2,90 Euro entspricht. Die Getränke können auch in einem kleinen Biergarten im Innenhof getrunken werden.
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Riegrovy sady: Der beste Ausblick über Prag
Der Riegrovy sady (Rieger-Park) befindet sich im Prager Stadtteil Vinohrady. Der Park wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eingerichtet. Zuvor befanden sich auf der Fläche Weinberge. Der Park liegt an einem Hang und bietet die wohl schönste Aussicht auf Prag. Der Riegrovy sady ist deshalb ein beliebter Treffpunkt, an dem viele Tschechen sich abends treffen, um gemeinsam ein Bier zu trinken und zuzusehen, wie die Sonne langsam hinter der Silhouette der Prager Burg verschwindet. Auf der Spitze des Hügels befindet sich zudem ein Biergarten, der von mehreren Ständen umringt ist, die Getränke und Essen anbieten. Ein klassischer Aussichtsturm aus den 1920er-Jahren dient mittlerweile als Restaurant.