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Hilfe für die Ukraine: So engagiert sich Meißen

Weiterhin machen sich Privatinitiativen auf zur ukrainischen Grenze, eine Wohnungsgesellschaft stellt Unterkünfte bereit. Das sind die Angebote vor Ort.

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200 Menschen trafen sich am Dienstag zur Friedensdemo auf dem Marktplatz. Die Stimmung war tief bedrückend, das Bedürfnis zu helfen ist überwältigend.
200 Menschen trafen sich am Dienstag zur Friedensdemo auf dem Marktplatz. Die Stimmung war tief bedrückend, das Bedürfnis zu helfen ist überwältigend. © Claudia Hübschmann

Meißen. Der Verein Lebensfahrten startet am Donnerstag mit mindestens zwei Pfadfinderbussen und einem VW-Bus des Energieparkentwicklers UKA in Richtung der ukrainischen Grenze. Zwei Meißner Ärzte geben medizinische Materialien im großen Umfang mit auf die Reise: "Wir müssen davon ausgehen, dass es leider einen großen Bedarf an Verbandsmaterialien geben wird", sagt Pastor Marc-Alexander Schmidt des Pfadfinder-Fördervereins, der einen der drei Busse fahren wird. An der polnisch-ukrainischen Grenze soll Schluss sein; in die Ukraine möchte das Hilfsteam nicht reinfahren. Die Hilfsgüter sollen an eine zuverlässige Abgabestelle an der Grenze, welche die Hilfsgüter in die Ukraine bringt.

Gesucht werden immer noch Hilfsgüter wie haltbare Lebensmittel oder Schlafsäcke sowie Fahrer und Fahrzeuge. Vor allem Kindersitze waren am Mittwochmittag noch Mangelware, die sind allerdings die Voraussetzung, Familien mitnehmen zu können. "Wer denkt bei einer Flucht daran, einen Kindersitz mitzunehmen? Das könnte zum Problem werden", so Schmidt.

Wer etwas spenden möchte, sollte seine Spende Pastor Marc-Alexander Schmidt vom Pfadfinder-Förderverein über die E-Mail [email protected] absprechen oder das Spendenkonto nutzen: Lebensfahrten e.V., Deutsche Bank 24, IBAN: DE21 8707 0024 0699 5906 00, Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe.

Auf dem Rückweg sollen ukrainische Familien nach Meißen mitgenommen werden. Wo die Vertriebenen unterkommen können, das ist bereits geklärt: Ein Wohnungsanbieter hat in Großenhain Wohnungen für 30 Personen zur Verfügung gestellt. "So viele Menschen werden wir bei unserer ersten Fahrt gar nicht mitnehmen können", sagt Schmidt. Da es wahrscheinlich einen langfristigen Hilfsbedarf geben wird, werde es nicht die letzte Fahrt der Lebensfahrten an die ukrainische Grenze sein.

Die 3- und 4-Zimmer-Wohnungen in Großenhain sind noch nicht eingerichtet. Christa Maier, Chefin des Meißner Immobilienbüro sucht deshalb noch Bettgestelle, Schränke, Bettzeug, aber auch Geschirr. Eben alles, was es für die Neueinrichtung nötig ist.

  • Spenden können in der Dresdner Straße 4 in Meißen angeliefert werden. Dort werden die Sachspenden in Umzugskartons verpackt. Zum Verpacken und zum Einrichten der Wohnungen werden noch freiwillige gesucht. Anfragen werden 03521/7289570 entgegengenommen.

Die St. Benno Gemeinde hat zudem alle verfügbaren Unterbringungsmöglichkeiten in Räumlichkeiten der Gemeinde an das Ordinariat des Bistums gemeldet und stehen dort auf dem "Verteiler". Insgesamt können bis zu 12 Personen aufgenommen werden.

Die Johannesgemeinde lädt alle Vertriebenen jeden Dienstag ab 14 Uhr zur Begegnung und Gespräch ins Café International im Johannesstift, Johannesstraße 9, das 2015 im Kontext der Willkommenskultur entstand.

Die Caritas Meißen stellt im Landkreis Meißen aktuell Annahmestellen für Sachspenden zur Verfügung, da die Annahmestelle für Sachspenden in Dresden schon übervoll ist. Aus Transportkapazitäten könne nichts mehr angenommen werden. Möglicherweise werde ein zweiter Transport organisiert. (SZ/mgr)