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Und wieder brennt's in der Görlitzer Gewerbehalle

Nach vier Tagen hat es am Freitag im Gewerbepark Roscher erneut gebrannt. Das ist völlig normal, sagt die Feuerwehr.

Von Ingo Kramer
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In den oberen Etagen von Autoglas hat es am Freitagmittag erneut gebrannt. Glutnester hatten sich entzündet. Ein Sachschaden entstand nicht: Es war schon vorher alles hinüber.
In den oberen Etagen von Autoglas hat es am Freitagmittag erneut gebrannt. Glutnester hatten sich entzündet. Ein Sachschaden entstand nicht: Es war schon vorher alles hinüber. © Nikolai Schmidt

Punkt 11.13 Uhr ging der Alarm am Freitagmittag bei der Görlitzer Feuerwehr ein: Brand im Gewerbepark Roscher in der Reichenbacher Straße. Und zwar im Gebäudeteil von Autoglas, der eigentlich schon beim Großbrand am Montag völlig zerstört wurde. „Wir sind Tag und Nacht vor Ort und haben die Flammen bei unserem Rundgang entdeckt“, sagt Rocco Gadenne vom Sicherheitsdienst GRS. Völlig überrascht ist er nicht: „Es gab in den Tagen immer mal wieder eine Rauchentwicklung.“

Um 11.18 Uhr trifft die Feuerwehr ein – mit elf Leuten und vier Autos. Einsatzleiter Thomas Seitz findet es recht normal, dass die Feuerwehr vier Tage nach dem verheerenden Großbrand noch mal ran muss: „Glutnester können auch nach Tagen wieder aufflammen.“ In diesem Fall hätten sie sich gleich in mehreren Zwischendecken gehalten, die nicht mehr begehbar sind: „Da kommt man nur von außen ran.“ Das Gebäude sei baupolizeilich gesperrt, sodass keine Gefahr für Menschen bestehe. Die Feuerwehr war bis Dienstagnachmittag vor Ort, danach hat die Sicherheitsfirma die Wache übernommen. „Aber am Mittwoch ist es auch noch einmal kurz aufgeflammt, da haben wir erneut gelöscht“, sagt Seitz. Weitere Schäden sind durch das neue Feuer nicht zu erwarten: In der Halle von Autoglas ist ohnehin alles hinüber. Seitz schließt nicht aus, dass es in den nächsten Tagen erneut brennen könnte.

So sah es aus vorbeifahrenden Fahrzeugen an der Reichenbacher Straße in Görlitz soeben aus.
So sah es aus vorbeifahrenden Fahrzeugen an der Reichenbacher Straße in Görlitz soeben aus. © Foto: privat

Verwalterin Anke Klaus hat trotzdem Sorgen. Während die Außenmauern des großen Gebäudes, in dem Autoglas ansässig war, vom Statiker als halbwegs standfest eingestuft wurden, besteht im Zwischenbau zwischen Autoglas und dem intakten Bürogebäude akute Einsturzgefahr. „Das hat der Statiker erklärt“, sagt Anke Klaus. Ihre schlimmste Befürchtung: Wenn das Zwischengebäude einstürzt, könnten auch die anderen Gebäude rechts und links Schaden nehmen. Am Freitag ist das aber zum Glück nicht passiert.

Darüber hinaus versucht Anke Klaus nach wie vor fieberhaft, Kontoverbindungen zu finden, auf die für die betroffenen Firmeninhaber gespendet werden kann. „Das muss aber alles noch steuerrechtlich geklärt werden“, sagt sie. Zwei regionale Geldinstitute hätten die Einrichtung eines Sammelkontos bereits abgelehnt. Das Hauptproblem: Der Gewerbepark ist nicht gemeinnützig, die Firmen sind es auch nicht. Das macht es so kompliziert. Anke Klaus hofft trotzdem, dass es gelingt, schnell eine Lösung zu finden. Geld würde den Betroffenen beim Neustart tatsächlich mehr helfen als alles andere.

Der aufflammende Brand an der Reichenbacher Straße in Görlitz. 
Der aufflammende Brand an der Reichenbacher Straße in Görlitz.  © Foto: privat

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