Die Drewag investiert kräftig für eine flexible und sichere Energieversorgung. 95 Millionen Euro werden jetzt ausgegeben, um auf dem Gelände des alten Heizkraftwerkes in Reick ein hochmodernes Kraftwerk zu errichten. Geplant sind acht Gasmotoren mit einer Leistung von insgesamt 90 Megawatt, die speziell für die Energiewirtschaft und die Schifffahrt entwickelt wurden. Sie werden nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Fernwärme erzeugen, sind sehr flexibel und können schnell zu- oder abgeschaltet werden. So ist es auch im Falle eines großflächigen Stromausfalls, einem Blackout, weiter möglich, die Stadt zu versorgen. Im Winter kann die Anlage etwa ein Viertel des Dresdner Wärmebedarfs decken. Jährlich werden mit der Gasmotorentechnologie gegenüber herkömmlichen Werken 80.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Generalauftragnehmer ist die finnische Firma Wärtsilä. Für sie ist es das zweite Werk dieser Größenordnung in Deutschland, ein weiteres wird in der Nähe von Mainz gebaut. Das Baufeld wurde vorbereitet, teilt Drewag-Sprecherin Gerlind Ostmann mit. Zudem ist durch Altlasten verunreinigter Boden weitestgehend entfernt worden. Im Juli wurde die Baugenehmigung eingereicht. Die finnische Firma habe den Auftrag für den Tiefbau ausgeschrieben. Geplant ist, noch dieses Jahr mit den Bauarbeiten zu beginnen. Im kommenden Jahr soll das Gebäude stehen, sodass die Gasmotoren eingebaut werden können. Sie werden im Wärtsilä-Werk im finnischen Wasa hergestellt.

Allerdings benötigt das Kraftwerk auch einen Anschluss ans Hochspannungsnetz. Seit 2018 wird der auf einer vier Kilometer langen Trasse von Reick bis zur überregionalen Freileitung nach Nickern verlegt. Außerdem wird auf dem Kraftwerksgelände ein Umspannwerk gebaut. Vorgesehen ist, dass das neue Reicker Kraftwerk 2021 in Betrieb genommen wird.